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Beenie Man - Art And Life
Daher schob ich die CD mit einem etwas flauem Gefühl in den
Player, zumal ich mir unter der Ankündigung von „Dancehall-Hip-Hop“,
wie es der Virgin-Waschzettel nannte, nur wenig vorstellen konnte. Schon
nach den ersten Takten schämte ich mich, dass ich Beenie Man so wenig
musikalische Selbstvertrauen zugestanden hatte. Auf Art & Life hören
wir Beenie Man, wie wir ihn kennen. Er versteckt sich nicht, wie Bounty
auf Next Millenium, hinter hochkarätigen Gästen, zu deren Songs
er einige Sekunden deejayt.
Um es deutlich zu sagen: Art & Life ist KEIN Reggae-Album, wenngleich
mindestens 80 Prozent der musikalischen Elemente aus Jamaika stammen. Die
Produktion, die gewählten Sounds und auch die Arrangements haben eindeutig
einen amerikanischen Einschlag. Dennoch ist es eindeutig ein Beenie Man
Album. Moses Davis deejayt als ob er einen jamaikanischen Riddim voicen
würde, lediglich der Hintergrund ist anders.
Die ersten beiden Tracks könnten sogar aus einem „normalen“
Beenie Alben stammen, doch bei „Love Me Now“ geht es los. Diesen Track,
bei dem Wyclef Jean von den Fugees mitsingt, hat Virgin auch zur Single
auserkoren und auf MTV ist das Video zu sehen. Darauf, ob das hip-hoppige
Stück den Sprung in die Charts schafft, möchte ich allerdings
nicht wetten. Girls them Sugar ist eindeutig zu softig angelegt.
„Original Tune“ geht wieder ab wie Zäpfchen und kann problemlos
bei jedem Dance gespielt werden. Haters & Fools auf dem Bug/Clone Riddim
ist schon einige Zeit bekannt.
Ziemlich bombastisch fällt der Ausflug nach Kuba auf Tumble
aus. Da hat der Arrangeur mächtig zugeschlagen und vielleicht ein
bisschen zu dick aufgetragen. Das einzige Nervstück ist „The Best
I Got“ in dem Beenie Man auf amerikanisch macht.
1. Analyze This
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