>> Musik
Zurück zu den Musikkritiken
Zurück zum Inhaltsverzeichnis


U-Roy – Serious Matter

Yau, der DJ-Daddy rockt wieder. U-Roy ist in der jamaikanischen Dancehall DJ Tradition, die er selbst geschaffen hat, bis heute tief verwurzelt.  Sein aktuelles Album „Serious Matter“ folgt dem alten Strickmuster des Toasting über bekannte Reggaetunes seiner Kollegen aus dem Singing Biz.  Die Tradition auf dem Album geht so weit, daß U-Roy sein Programm mit dem alten Kampfruf:“Wake the Town and tell  the people....“ beginnt.

Bei den folgenden Duetten gibt es allerdings starke Qualitätsunterschiede. Ich verstehe ja, daß U-Roy den großen, verstorbenen Sänger Dennis Brown noch einmal posthum zu Ehren kommen lassen möchte und ein paar Tunes bearbeitet, aber muß die Coop mit halbtoten Zombies à la Gregory Isaacs wirklich sein? Na ja, vielleicht hat Gregory damit ausreichend Dollar verdient, um seiner Nase ein paar Bahnen zukommen zu lassen.  Ein anderer Entgleiser ist der Tune „Half 3 the Hard Way“ mit Cheb Aissa. Ist es wirklich notwendig, daß die Arabs ihr Gejammer auf Reggaetunes heulen müssen? Auch auf dem neuen Aswad Album „Roots Revival“ ist solch ein Unfall mit Cheb Mami. Für mich ist die einzige Erkklärung dafür, daß das Album in Frankreich veröffentlicht wurde und die Franzmänner nun mal auf solche Crossovers steht.

Die Highlights des Albums sind die Tunes mit Horace Andy (Money, Bass Power) – albekannte Reggaesongs in neuem Gewand, „Miss Till I Kiss, der damalige Hit von Jimmy London und der Titelsong „Serious Matter“ mit Beres Hammond. Alles in allem ist das Album ein hörbares Werk mit Schwachstellen,  sauber, aber vom Sound her zu kalt produziert.


Copyright: Dr. Igüz 2000