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Jan
Delay – Searching for the Jan Soul Rebels
Alle zwölf Tracks des Abums wurden von Jan’s eigener Combo, der Sam Ragga Band eingespielt, mit D-Flame, Xavier Naidoo und weiteren bekommt die unverkennbar näselnde Stimme von Eiszfeld abwechslungsreiche Unterstützung und mit „Rebecca und Svenja“ gibt es als willkommene Auflockerung ein kleines Hörspiel featuring Rocko Schamoni. Die Texte der Songs kommen fast durchgehend intelligent daher, in der Message liegen Hip Hop und Reggae ja eh gar nicht so weit auseinander. Jan Delay beschäftigt sich mit Faschismus in der Gesellschaft, mit verblendeten Schmalspurhirnen, mit Computerjunkies und unserer Fernsehlandschaft. Er erzählt die Geschichte der B-Seite einer Single, die so gerne berühmt wäre und präsentiert den Zuhörern seine Mythologie in Coop mit „Flashgott“ Xavier Naidoo. Und eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt Hamburg darf natürlich nicht fehlen. Der Song „Söhne Stammheims“
setzt sich mit der Nach-Terrorismus-Generation auseinander. Die Ursprungsversion
der Lyrix ist lt. Jan vom Hausjustitiar schwer entschärft worden,
denn durch die hochgepushte Fischer / Trittin Diskussion hat die Message
zugegebenermaßen eine ganz andere Brisanz erhalten. Da wird die Frage
„Sag mir, wo die Terroristen sind – wo sind sie geblieben?“ zu „Endlich
sind die Terroristen weg und es herrscht Ruhe und Frieden“. Jedoch muß
man dem Tune einen gewissen Biß und Zynismus zugestehen. Ich finde
es nur schade, dass jemand, der etwas systemkritisches sagen möchte,
durch eine Medienkampagne einbricht und nicht das sagt, was zu sagen ist.
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Copyright: Dr. Igüz 1998 - 2001 | ![]() |