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Diverse – The Bombay Jazz Palace

Na, das ist ein echtes Zückerchen, was mir da zugeschickt wurde. Zuerst dachte ich, was haben denn Jazz und Indien miteinander zu tun? Dann habe ich mich schlau gemacht: John Coltrane war von Indien besessen, Miles Davis schlug sich Nacht über Nacht um die Ohren, nur um seinem Tablaspieler zuzuhören, Sonny Rollins, Stan Getz, Dave Brubeck und viele andere Jazzgrößen verbrachten alle viel Zeit im Bombay der 50er Jahre. Jahrzehntelang ließen sich Jazzmusiker von den Stimmungen, Polyrhythmen und zeitverändernden Sphären indischer Musik beeinflußen. 

Die CD „The Bombay Jazz Palace“ ist eine Sammlung von jazzbeeinflußten indischen Songs oder indisch beeinflußten Jazztunes aus den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Egal, wie herum der Einfluß gewirkt hat, herausgekommen ist ein Album mit 14 erstklassigen Songs. Es sind die Früchte der Jazzeinflüsse von besagten Jazzgrößen in den Fünfziger Jahren: exotisch, intellektuell, rootsy und elaboriert, gespickt mit Drumpatterns der Tabla, dem Klimpern der Tamboura und dem psychedelisch fließenden Sound der Sitar. 

Das Album bietet dem westlichen Hörer einen Einblick in diese geheimnisvolle, manchmal mystische Welt des Indojazz der Siebziger Jahre. Das knappe Viertel Jahrhundert, das seitdem vergangen ist, hat den Tunes nicht geschadet, die Musik ist frisch, aber auch entspannend, sie knistert vor Exotik, wird aber nicht anstrengend, der Hörer erweitert seinen Soundhorizont, ohne vom Fremden überrollt zu werden. Alles in allem ist diese Compilation eine sehr relaxende Ansammlung von ungewohnten Melodien, die mich während einer rezenten Testphase an einem thaiändischen Strand immer wieder verzaubert hat. 


Copyright:  Dr. Igüz 1998 - 2001 Zum Seitenanfang