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King Tubby / Roots Radics – Dangerous Dub
 
“Government Health Warning – This album could permanently affect your future musical appreciation“ - so lautete es noch auf der Original Vinyl Ausgabe dieses Albums. Vielleicht ist es sogar besser solch ein Label auf der hochkarätigen Scheibe anzubringen, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß irgendein Hörer nach Genuß der Tunes irgendwelche Regressansprüche stellen wird.

Und so gefährlich ist „Dangerous Dub“ gar nicht. Eigentlich ist es eher ein recht relaxendes Album, das die Roots Radics – die derzeitige Primeband Jamaikas - 1981 eingespielt haben. Na und dann wurden die Sounds im Dubofen von King Tubby auf die richtige Betriebstemperatur gebracht: 

Ein brodelnd kochender Bass von Flabba Holt, die vor Hitze zischenden Drumbeats von Style Scott, als Brandbeschleuniger das rhythmische Pulsieren von Gladstone Anderson’s Piano und das messerschafe Einschneiden von Bingi Bunny’s Rhythmguitar. Heiße Melodien, mal alles zerschmelzend, mal sich in die Synapsen einbrennend, kommen von Steely’s Keyboards und Sowell’s Lead Guitar. Damit sich nicht eine Seite der Platte mehr erhitzt, als die andere und damit zu Sounddeformierungen führt, sorgen Barnabas und Scully an den Percussions für die rhythmischen Rührbewegungen und Distribution der Hitzewallungen. 

13 Tracks hat sich hier King Tubby an seiner  Dubbox vorgenommen. Garantiert besten Sound hat er dafür von den Roots Radics eingespielt bekommen. Dann folgten die Tüfteleien am Mixer und den Effekten, wo wohl niemand dem Erfinder des Dub und für mich bis heute größten Dubheads einen vormachen kann. 

Das Ergebnis ist ein ganz extravagantes Dubalbum, bei dem man einige akkustische Erlebnisse unter seiner Schädeldecke erwarten kann. Gebrauchsanweisung: Bass und Volume auf Maximum, den fetten Spliff zwischen die Lippen, zurücklehnen, inhalieren und abfahren. Nach ca. 45 Minuten ist der musikalische Trip dann leider wieder vorbei. 


Copyright: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang