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Alpha Blondy - Merci 
 
„United Nations go and dig out the land mines killing Jah Jah children all over the land ...“ Jetzt weiß Mr Annan, was er zu tun hat. Böswilligen wird es schon manchmal leicht gemacht, die gesellschaftsrelevanten Texte des Reggae als ganjaseliges, naives Weltverbesserertum abzustempeln. Alpha Blondy bietet auf „Merci“ dazu einiges an Angriffsfläche. Das liegt aber weniger an den Texten selber als an der unbefriedigenden musikalischen Umsetzung. Denn die Musik sollte eigentlich die Assoziationen, Emotionen und Gedanken, die durch die Texte angeregt 
werden, lebendig werden lassen - sie sollte wie Erde, Wasser, Ganja-Felder, wie das Ghetto oder wie Afrika klingen. 

Aber „Merci“ klingt einfach nur nach Studio. Dazu kommt, dass Blondy mit seiner leicht knödelnden Stimme nicht in der Lage ist, intensive Emotionen zu artikulieren. Und wenn bei „Souroukou Logo“ die Panflöten in bestem El-Condor-Pasa-Style erklingen, denkt man, man wäre in der Kölner Fußgängerzone. Da kann er noch so putzig vom Cover herunterlächeln und noch so oft Rastafari rufen, seine vielleicht gut und ernst gemeinten Botschaften kann er mit so einem überproduzierten, aalglatten Sound nicht rüberbringen. Was übrigbleibt, ist gelackter afro-französischer Reggae für Bars mit blauem Neonlicht. Oder für die Hotelterrasse am Karibik-Abend.


Copyright Text: Veit König / Layout: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang