The Gladiators – Sweet So Till

The Gladiators – Sweet
So Till

 

Dieses
Album ist das dritte und letzte, das die Gladiators für die Frontline
Serie von Virgin Records eingespielt hat. An dieser Stelle noch mal Hut
ab vor Richard Branson, dem derzeitigen Labelinhaber, daß er sich
fast als einziger neben Chris Blackwell’s Island Records an den Reggae
herangewagt und uns mit knappen 40 Rootsalben versorgt hat, Werken, von
denen europäische Ohren ansonsten evtl. nie etwas gehört hätten. 

„Sweet So Till“ ist nach
dem Urteil meiner Horchlöffel besser als der Vorgänger „Proverbial
Reggae“, bleibt aber trotz allem ein gutes Stück hinter dem Meisterwerk
„Trenchtown Mixup“ zurück. 

Hier haben die Gladiators
sich selbst als Produzenten versucht und sich dafür eine ganze Reihe
illustrer Musiker ins Channel One Studio eingeladen: Ansell Collins, Pablov
Black, Richard Ace, Horsemouth, Ernest Ranglin‘, Sticky, Bongo Herman,
Sky Juice, Tommy McCook, Headley Bennett…die Liste könnte weitergeführt
werden, um das Who is who der jamaikanischen Szene fast zu komplettieren. 

Wahrscheinlich ist es den
wechselnden Bandbesetzungen und dem Rückzug Albert Griffiths an der
Leadgitarre zugunsten von Ernest Ranglin‘ anzulasten, daß dieses
Album nicht den messerscharfen Gladiatorssound von „Trenchtown Mixup“ liefert.
Allerdings zugunsten einer großen Diversität der Tunes auf dem
Album. Und wer anhand des lasziven Covers – gezeigt wird eine Zeichnung
(aus dem Karma Sutra), auf dem ein asiatisches Pärchen mit eindeutig
geilem Gesichtsausdruck sich anschickt, eine neue Liebesstellung auszutesten
– Sex geladene Lyrix erwartet, wird enttäuscht: Nicht nur „Let Jah
Be Praised“ liefert die rastatypischen Lyrix, auch auf diesem Album ist
consciousness groß geschrieben. 


Copyright: Doc Highüz
2002
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