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Beenie Man - Tropical Storm
 
Ich will ja nicht wieder anfangen von dem vereinheitlichenden und zersetzenden Einfluss der US-amerikanischen Mainstream-Popkultur. Aber es scheint doch so, dass jamaikanische Künstler 
für ihre Etablierung auf dem amerikanischen Markt scheinbar einige Spielregeln des big business 
befolgen müssen. Das heisst: Wir filmen einfach jede Menge Titten in knappen Bikinis, darunter 
die Alpha-Titten von Janet Jackson, an irgendeinem Traumstrand in Malibu, und fertig ist der 
Sommerhit. Vielleicht bin ich ja etwas empfindlich, aber diese Art von Fick-mich-unter-Palmen-Karibik-Athmosphäre erinnert mich an übelste Reggae-Klischees á la Bacardi-Reklame. Nun ist das Video ja auf dem Album nicht enthalten, was rege ich mich auf? 

Doch die Musik geht leider oft den gleichen Weg: viel R&B, Hip Hop, soulige Hook-Vocals und gerade soviel Raggamuffin, wie es ein Mainstream-Publikum verträgt. Konzession an den Markt oder bewusste künstlerische Entscheidung? Es verwundert dann auch nicht, dass gerade die Tracks ohne amerikanische Gaststars noch am meisten Sack haben, wie das gehetzte, energetische “Yagga Yo“ oder das kantige „You Babe“. 

Viele der anderen Songs sind einfach etwas öde und konturlos. Das ist meine Meinung - wer auch sonst auf Janet Jackson, Lil‘ Kim und artverwandten Stoff plus Reggaearoma steht, wird wahrscheinlich anders denken und die Subwoofer seiner Karre gerne mit dem Tropical Storm durchpusten.


Copyright Text: Veit Koenig / Layout: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang