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Mutabaruka - Life Squared
 
Neben Linton Kwesi Johnson und Oku Onuora ist Mutabaruka der wichtigste Vertreter der sogenannten Dub Poetry (auch wenn er 1980 in einem Interview sagte: “Ich würde meine Dichtung nicht Dub Poetry nennen. Ich bin kein Dub Poet. Ich bin nicht einmal ein Poet“). Seit 1971 veröffentlicht der 1952 als Allan Hope in Kingston geborene Künstler Gedichte, seit 1973 auch in Verbindung mit Musik. “Life Squared“ ist sein erstes Album seit 1994. 

Und die Wut ist noch nicht verflogen. Mutabaruka hat immer noch einiges zu sagen: den Politikern, Weltwirtschaftsbossen, den Speichelleckern des kapitalistischen Systems, den Kriegstreibern und -gewinnlern, den modernen Söldnern, Sklavenhändlern, Kolonialherren und Seelenverkäufern. Sagen wir einfach: ganz Babylon kriegt sein Fett ab. Dda die Texte auch abgedruckt sind, kann man sich schon einige Zeit damit beschäftigen.

 Und die Musik - ja, nun, ich will nicht immer die gleichen Unkenrufe anbringen, aber ich würde mir schon eine musikalische Begleitung wünschen, die die Nuancen, Strukturen und Aussagen der Gedichte besser unterstützt. Stattdessen hören wir größtenteils sauber programmierte Tracks ohne echte Konturen. Wären ein paar Trommeln, eine Gitarre oder eine Orgel, irgendetwas erdiges, natürliches, fragiles, dreckiges, menschliches nicht sinnvoller als diese immer ein wenig nach Plastik klingenden Playbacks? Aber die Musik steht hier nicht unbedingt im Mittelpunkt, sondern das Wort. Also Klappe zu und Ohren auf!


Copyright Text: Veit König / Layout: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang