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Groundation - Hebron Gate 

Statt "Geschichte des frühen Mittelalters" oder ähnlichen Veranstaltungen einfach eine Lesung zu "Geschichte des Reggae" – an amerikanischen Universitäten ist eben alles möglich.

Harrison Stafford hat diesen an den Unis der USA einmaligen Kursus geleitet, nebenbei ist er
Sänger der 1998 gegründeten kalifornischen Formation Groundation, die es sich zur Aufgabe
gemacht hat, den traditionellen Roots-Sound in die Jetzt-Zeit zu überführen. Das wollen
viele, aber die Strategie macht den Unterschied. Groundation versucht es mit einem guten Schuss Jazz. 

Vor diesem akademischen Hintergrund könnte man vielleicht trocken-verkopfte
Fingerübungen erwarten, aber, Jah sei Dank, "Hebron Gate" ist wirklich ein exzellentes Beispiel für zeitgemäßen Roots-Sound, souverän gespielt und sehr schön produziert. Mit dabei sind Rhodes, Hammond-Orgel und eine komplette Brass Section, die ihr Handwerk versteht. 

Und auch Harrison Stafford zeigt, das er  kann, was er lehrt. Unter dem Strich eine Platte, die den ‚karibischen‘ und damit den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Unterstützt wird Groundation von ex-Black Uhuru-Sänger Don Carlos und Cedric Mylton von den Congos. 

Hebron ist übrigens "The final resting place of God’s chosen messenger, Abraham" – leider denkt man heutzutage bei dem Wort ‚Hebron‘ eher an andere Dinge. 


Copyright Text: Veit Koenig / Layout: Doc Highüz 2002 Zum Seitenanfang