RootZ – Musik – Diverse – Dip & Fall Back – Dr. Kinsey to Haile Selassie

Diverse – Dip & Fall

Back – Dr. Kinsey to Haile Selassie

 

Mento ist

der orginelle jamaikanische Musikstil, den es schon seit den 20er Jahren

gibt, der es aber komischerweise nie auf die große Bühne geschafft

hat. In Jamaika sieht die Sache anders aus. Dort hat heute noch jede Community

ihre Mentoband, die gerne bei Partys, auf denen es garantiert nie langweilig

wird, aufspielen. Diese Lücke füllen Trojan Records jetzt mit

der Doppel-CD von Classic Jamaican Mento aus den 50er und 60er Jahren.

Die meisten der 35 Tracks wurden von Produzenten wie Ken Khouri oder Duke

Reid produziert.

 

Die 18 Tracks (58 Minuten) der

ersten CD stammen von raren 78´s Platten aus den späten 50er

Jahren. Sie beginnt mit vier Tracks von Lord Lebby, bei denen im Zentrum

der Musik die Rumbabox steht. „Ethiopia“ ist dabei der erste bekannte Song,

der Rasta und das spirituelle Heimatland thematisiert. Mit dabei sind auch

vier Songs von Lord Power, die von Duke Reid mit dem Sound des Bamboo-Saxophons

produziert wurden. „Penny Reel“ und „Chambolia“ sind dabei die Orginalversionen 

oft gecoverter Klassiker. Mit „Charlies Song“, das  einer der ersten

Ganja-Tunes ist, und „Old Firesticks“ sind hier auch zwei Raritäten,

die exclusiv für Duke Reid´s Soundsystem  produziert wurden,

dabei. Weitere gute Tracks kommen von der charmanten Mardie Bryant, Count

Lasher, Lord Tickler und Chin´s Calypso Quintett, bei denen der Einfluss

von Calypso und Jazz auf den Mento einfließt. Die Soundqualität

ist besser, als man es bei dem Alter der Aufnahmen erwartet hätte

und ist von Trojan gut gemastert worden.

Die zweite CD (19 Tracks,

60 Minuten) kommt mit den Mentohits Mitte der 60er Jahre. Sie beginnt mit

klassischem Mento von Derrick Harriott´s Charthit „John Tom“, das

von einer Flöte und Percussions getragen wird. Bei den  Songs

von Lord Laro „Referendum Calypso“ und „Wrong Impression“ stehen massive

Percussions im Vordergrund. King Bravo´s „Haile Selassie“ erzählt

die Geschichte von Selassie´s Besuch in Jamaika im selben Jahr. Der

nächste  Song von King Bravo klingt nach Ska und wird von Baba

Brooks Saxophon unterstützt. Man hört, wie sich in dieser Zeit

der Sound des Mento verändert. Elektrische Gitarren und Saxophone

ergänzen den Groove von oft manischen Percussions und machen den Sound

so partytauglich und extrem tanzbar. Ein gutes Beispiel hierfür ist

„Fire Fire“ von Lord Brynner. Natürlich sind hier auch klassische

Hits wie „Island in the sun“ (The Hiltonaires) oder „Under the mango tree“

(Count Owen) als Orginalversionen dabei. 

Die CD dreht immer weiter

auf und bringt viele tanzbare Hits wie „Hard Time“ (Derrick Harriott with

Audley Williams Combo), „Dip and fall back“ (Marplesoft Orchestra) oder

„Jamaica Farewell“ (Jamaican Duke & The Mento Swingers) und bleibt

dabei abwechslungsreich. Der Sound der zweiten CD ist noch besser und wurde

gut gemastert.

„Dip & Fall Back“ ist

wirklich eine abwechslungsreiche und orginelle Explosion eines zu Unrecht

in Vergessenheit geratenen Kapitels jamaikanischer Musikgeschichte. Davon

wünscht man sich in Zukunft noch mehr. 

Weitere Infos gibt es bei

Trojan Records

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