Mavado
– Gangsta For Life – The Symphony Of David Brooks
Schon
in seinen beiden Intros verweist Mavado auf das Thema des Albums – das Leben im Ghetto in Kingston. Der erste Song „Real McCoy With A Full Clip“ ist ein Medley der beiden fetten Hits mit Busy Signal. „Whe Dem A Do“ ist ein Cut des Chart-Hits auf dem Red Bull & Guiness Rhythm. Manche der vielen Skits des Albums sind tiefgehend und erschütternd, so wird das tiefreligiöse von Rastafari inspirierte „A Father´s Prayer“ im Hintergrund von grollendem Donner erschüttert und lässt so viel Spielraum für die Interpretation dieses Kontrastes. Mavado´s Gesang in seinem eigenen „Fast Singing DJ-Style“ drückt bei Songs wie „They Fear Me“ diesen Kontrast ebenfalls gefühlvoll aus. Gangster mit Gefühl? Mit „Dreaming“ und „Don´t Cry“ sind zwei Songs auf dem Dreaming Rhythm dabei, die beide die verzweifelte Situation im Ghetto mit einem Schimmer von Hoffnung erleuchten. Einer der stärksten Tracks des Albums ist „Dying“ auf dem gleichnamigen Rhythm, den Mavado mit beeindruckenden stimmlichen Qualitäten gekonnt reitet. „Top Shotta Nah Miss“ auf dem Power Cut Rhythm ist hingegen ein bitterböser Tune, der ganz klar gegen Mavado´s Intimfeind Vybz Kartel gemünzt ist. Solche brutalen Lyriks sind nicht nur ein Abbild des harten Ghettolebens, sondern tragen auch die Sprache des Jetzt, wie sie auch bei der Jugend in Europa üblich ist. Songs wie „Last Night“ oder „A Snitch´s Eulogy“ karikieren wieder schonungslos und offen die brutale Realität in den Ghettos in Kingston und werden so zur Anklage gegen diese Gesellschaft. „Amazing Grace“ auf dem Tremor Rhythm und „Me And My Dogs“ auf dem Gang War Rhythm gehören zweifellos zu den stärksten Tracks des Albums, das gegen Ende noch mal richtig aufdreht. „Squeeze Breast“ auf dem Bluetooth Rhythm ist hingegen ein ungemein slacker Song mit vulgärer Sprache. An solchen Stellen sollten sich die Artist wirklich mal fragen, wo Grenzen sind und wo der Zug, wenn das letzte Tabu gefallen ist, eigentlich noch hin soll. Schön ist aber der softe Lovesong „Heartbeat“ im Duett mit Alaine. Für mich der beste Tune des Albums des Albums ist „Sadness“, in dem Mavado ganz consious über einen One Drop Rhythm die Erfahrung der Ermordung seines Vaters in der Schweiz verarbeitet. Bei solchen tief inspirierten consious Tunes kommt die ausgezeichnete Stimme von Mavado besonders gut und glaubwürdig rüber. Mehr dazu gibt es bei VP Records und auf der MySpaceseite von Mavado. |
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