Polizei und Sanitäter haben bei großen Festivals
immer einige Arbeit, das ist beim Summerjam nicht anders, wenngleich Prügeleien
glücklicherweise kaum vorkommen.
Thorsten Ernst, Einsatzleiter der Johanniter, die am Fühlinger
die erste Hilfe leistete, zog am frühen Sonntagabend eine erste Bilanz:
„Wir musste etwa 200 Mal Erste Hilfe leisten, 40 Personen kamen ins
Krankenhaus. Bis auf die beiden Brandopfer vom Freitag waren es aber keine
großartigen Geschichten, meist Schnittwunden, Röntgen oder Tetanus-Auffrischungen,
die wir hier nicht machen können.“ Für ein Festival mit über
20000 Besuchern, sei das nicht wenig, aber auch nicht besonders viel.
Die Polizei-Leitstelle im Zielturm durfte keine Auskunft geben.
Doch Organisator Carlos Zarmutek fand deutliche Worte: „Es ist unglaublich,
wieviel kriminelle Energie es teilweise gibt. Organisierte Banden räumen
tagsüber die Zelte aus. Teilweise werden Schlafende ausgeraubt. Auch
bei den Fälschungen gab es alle möglichen Spielarten. Vom Durchfahrtsschein
bis zur Eintrittskarte wurde alles kopiert.“
Allerdings gab es auch einige obskure Geschichten. Ordnungskräfte
fassten einen etwas leichtsinnigen Ganja-Händler, der direkt vor dem
Eingang dealte. Sie wollten ihn so lange halten, bis die Polizei eintraf.
Um die Beweismittel los zu werden, warf er erst den beträchtlichen
Rest seines Ganjas unter die Leute, was einen mittleren Massenauflauf
provozierte. Er hatte aber immer noch etwa 3000 Mark in kleinen Scheinen
in der Hand. Um auch den letzten Beweis seiner Schuld zu vernichten, blieb
ihm nichts anderes übrig, als das Geld in die Luft zu werfen. Das
war für die Crowd fast wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.
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^ Massive vor der Hauptbühne

^ …und sie haben Funkverkehr

^ Lisa mit gefälschten Tix

^ Das Festival neigt sich zum Ende |