RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 Spiegel online 25.01.07

GREENPEACE-STUDIE

Öko-Energie soll Klimakollaps abwenden

Ein massiver Ausbau der

erneuerbaren Energien

könnte den Treibhausgas-Ausstoß bis 2050 halbieren und die

Klimakatastrophe verhindern. Das zumindest besagt eine Studie von

Greenpeace und der Ökoenergie-Branche. Der politische Wille sei

alles,

was notwendig sei.

Berlin – Die Studie, die am heutigen Donnerstag

(25.1.07) in Berlin und

Brüssel vorgestellt wurde, kommt zu einem eindeutigen Fazit: Mit

einem

sofortigen umfassenden Umbau der weltweiten Energieversorgung kann der

drohende Klimakollaps verhindert werden. Das Ergebnis dürfte

allerdings

auch kaum überraschen, da die Studie von Greenpeace und dem

Dachverband

der Europäischen Erneuerbaren Energie Industrie (EREC) in Auftrag

gegeben wurde.

Die Untersuchung besagt, dass erneuerbare Energien wie

Sonne, Wind oder

Biomasse unter bestimmten Voraussetzungen durchaus

wettbewerbsfähig

seien. Voraussetzung dafür sei, dass die Regierungen die

Subventionen

für fossile und atomare Energien abbauten “und das

Verursacherprinzip

für Verschmutzer eingeführt wird”, erklärte

Greenpeace-Mitarbeiter Jörg

Feddern.

Auf diese Weise sei es möglich, die kritische

Grenze für die

Erderwärmung von durchschnittlich zwei Grad Celsius bis zum Jahr

2100

nicht zu überschreiten. Dafür müsse man den Anteil

erneuerbarer

Energien am weltweiten Energieverbrauch “von heute 13 Prozent auf 50

Prozent steigern”, sagte EREC-Direktor Oliver Schäfer.

Der Report “Energie(R)evolution – Ein nachhaltiger Weg

zu einer

sauberen Energie-Zukunft für die Welt” sagt voraus, dass die

Investitionskosten zur Entwicklung von Technologien für

erneuerbare

Energien in den nächsten Jahrzehnten drastisch sinken werden. Bei

den

meisten Technologien könnten sie bis 2020 auf 30 bis 60 Prozent

der

derzeitigen Höhe reduziert werden. Ab 2040 sei ein weiteres

Absinken

auf 20 bis 25 Prozent zu erwarten. An der Studie haben neben den beiden

Verbänden das Deutsche Institut für Luft- und

Raumfahrttechnik sowie 30

andere Wissenschaftler und Ingenieure aus anderen Ländern

mitgearbeitet.

Laut Schäfer kann der Weltmarkt für

erneuerbare Energien bis 2050

wachsen “und dann so groß sein wie heute die fossilen Energien”.

Das

Wachstum der Wind- und Solarindustrie könne sich alle drei Jahre

verdoppeln. Davon könne gerade Deutschland als

Weltmarktführer bei

Wind- und Solartechnik besonders profitieren.

Dass diese Vision Realität werde, sei “nur eine

Frage des

politischen Willens – technische und ökonomische Barrieren gibt es

nicht”, betonte Schäfer. Das gilt freilich auch für viele

andere

Vorhaben, die dann an der politischen Realität scheitern – wie

etwa

Tempolimits auf Autobahnen oder eine Öko-Steuer auf Flugtickets.

In die

gleiche Kategorie dürfte nun auch die Forderung von Greenpeace an

die

Regierungen fallen, die Subventionen für Kohle und Atom bis 2010

einzustellen.

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