RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

Süddeutsche online 16.02.07

Politiker wollen neues

Klima-Abkommen

Bei

einer Konferenz im US-Senat haben Vertreter der Industrie- und

Schwellenländer für 2009 neue Pläne zur Begrenzung von

Treibhausgasen

gefordert.

Politische

Führer der wichtigsten Industriestaaten der Welt haben auf einer

Konferenz in Washington eine Resolution verabschiedet, in der bis 2009

ein Nachfolgeabkommen zum 2012 auslaufenden Kyoto-Protokoll gefordert

wird.

Vorangegangen war eine zweitägige Klimakonferenz im

US-Senat. Die Politiker riefen die Gruppe der acht wichtigsten

Industriestaaten (G-8) auf, sich bei deren Treffen im Juni auf ein

neues Abkommen zur Begrenzung klimaschädlicher Treibhausgase bis

zum

Jahr 2009 zu verpflichten.

Aber auch die Entwicklungsländer müssten sich darauf

einstellen, Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.

Im

November war es auf der Weltklimakonferenz der UN den Politikern

gelungen, sich auf einen Zeitplan zur Verringerung der Treibhausgase

nach 2012 zu einigen. Die Veranstaltung der Global Legislators

Organisation for a Balanced Environment (Globe) hatte die Konferenz

angesetzt, um die Diskussion fortzuführen.

„Dass die Menschheit

das Klima verändert, zweifelt niemand mehr an“, hieß es in

einer

Mitteilung der Globe, deren Konferenz Vertreter von rund 20 Industrie-

und Schwellenländer besucht hatten – darunter G-8-Länder

sowie

Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika.

Der

Klimawechsel, vor dem zuletzt auch der UN-Weltklimarat eindringlich

gewarnt hatte, sei eine globale Angelegenheit und es gebe die

Verpflichtung aller Staaten, etwas dagegen zu tun, hieß es

weiter.

Teilnehmer

der Veranstaltung erklärten, sie verzeichneten eine stärkere

Bereitschaft der US-Regierung, die das Kyoto-Protokoll nicht

unterzeichnet hatten, mit anderen Ländern beim Klimaschutz

zusammenzuarbeiten.

„Ich habe hier eine ziemlich beachtliche

Veränderung hinsichtlich des Klimaschutzes festgestellt“, sagte

der

britische Abgeordnete Elliot Morley, der die Konferenz leitete.

US-Senator

Joe Lieberman erklärte, der Kongress werde ein Gesetz zur

Reduzierung

der Treibhausgas-Emissionen bis spätestens Ende nächsten

Jahres

beschließen, berichtet der britische Sender BBC.

John McCain,

einer der Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, zeigte sich

überzeugt, man habe einen Wendepunkt erreicht. „Der US-Kongress

wird

handeln – im Einverständnis mit der Regierung“.

US-Präsident

George W. Bush lehnt jedoch verbindliche Obergrenzen für den

Ausstoß an

Treibhausgasen, wie sie etwa das Kyoto-Protokoll vorsieht, noch immer

strikt ab. In seiner Rede zur Lage der Nation Ende Januar hatte er

immerhin zum Energiesparen und zur Verwendung alternativer Energien wie

Ethanol aufgerufen.

John Holdren von der

Wissenschaftler-Vereinigung American Association for the Advancement of

Science (AAAS) erklärte allerdings, Bush müsse erst davon

überzeugt

werden, dass die US-Wirtschaft mehr darunter leiden werde, wenn nichts

gegen den Klimawandel unternommen werde.

Als größter Energieverbraucher der Erde tragen die USA knapp

ein Viertel zum weltweiten Ausstoß an Treibhausgasen bei.

In

einer Videobotschaft zu Beginn des Treffens hatte Bundeskanzlerin

Angela Merkel ihre Forderung nach einem neuen weltweiten

Klimaschutz-Pakt bekräftigt.

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