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02.05.07

Arktisches Eis schmilzt

schneller als vorhergesagt

Washington (dpa) – Das Eis

am Nordpol schmilzt einer neuen Untersuchung zufolge weitaus schneller

als vorhergesagt. Den jüngsten Erkenntnissen zufolge schritt der Schwund

der Eismassen im arktischen Meer in den vergangenen 50 Jahren etwa drei

Mal schneller voran als von Computermodellen errechnet.

Auf diese Computerdaten hatte

sich auch der internationale Klimarat IPCC (Intergovernmental Panel on

Climate Change) mit seinen Prognosen in den bisher drei UN- Klimaberichten

gestützt.

Die neue Analyse von Julienne

Stroeve vom National Snow and Ice Data Center (NSIDC) der USA in Boulder

(US-Bundesstaat Colorado) erschien am Dienstag in den “Geophysical Research

Letters”, einem Fachjournal der Amerikanischen Geophysischen Union (AGU).

Demnach ist der sommerliche Schmelzprozess seiner – vom IPCC vorhergesagten

Zeit – um etwa 30 Jahre voraus. Das heißt, dass der Nordpol weitaus

früher als bisher erwartet im Sommer eisfrei sein dürfte. Der

Klimarat hatte die Wende für den Zeitraum von 2050 bis nach 2100 vorhergesagt.

Das Team um Stroeve verglich

aktuelle Messdaten von Satelliten mit den Modellen und kam dabei zu dem

alarmierenden Ergebnis. Die Computersimulationen hatten sich dem Journal

zufolge unter anderem auf ältere Beobachtungen von Flugzeugen und

Schiffen berufen. Sie hatten für die Zeit von 1953 bis 2006 pro Dekade

einen Verlust der spätsommerlichen Eisdecke von jeweils 2,5 Prozent

– bis maximal 5,4 Prozent in Einzelfällen – ermittelt. Tatsächlich

aber lag der Abbau laut Satellitendaten bei 7,8 Prozent pro Jahrzehnt,

heißt es im Journal. 

 

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