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Spiegel
online 02.06.07 G-8-Gipfeltreffen schadet dem Klima Das G-8-Gipfeltreffen in Heiligendamm, bei dem der Klimawandel zu den Hauptthemen zählt, wird dem Klima schaden: Nach einer für den SPIEGEL erstellten Kalkulation der Münchner Unternehmensberatung ClimatePartner erzeugen allein die Regierungsmaschinen auf ihrer Reise nach Rostock-Laage und wieder zurück 7138 Tonnen Kohlendioxid. Dazu kommen 5000 Tonnen für Gipfelgäste aus fünf Schwellenländern, aus Afrika, Brüssel und von der Uno in New York. Jedes der acht Gipfelländer entsendet eine Delegation von “23 plus 1” Personen, nur die USA schicken eine gut doppelt so große Truppe, die gepanzerte Präsidentenlimousine inklusive. Hinzu kommt der Schadstoffausstoß von Hubschraubern und Dienstwagen. Für das Technische Hilfswerk sowie 16.000 Polizisten fallen für Transport und Übernachtung nach ClimatePartner-Berechnungen 3300 Tonnen CO2 an. Weitere rund 8000 Tonnen steuern die Herstellung und der Transport des zwölf Kilometer langen Schutzzauns bei. Demonstrationen sind ebenfalls klimaschädlich: Bei kalkulierten 100.000 Teilnehmern fallen 1600 Tonnen Kohlendioxid an. Schließlich tragen auch die akkreditierten 4700 Journalisten mit 1000 Tonnen Kohlendioxid zum Gipfel bei. Insgesamt kommt die Studie zu einem Gipfelergebnis von rund 30.000 Tonnen Kohlendioxid – ein Drittel dessen, was die wochenlange Fußball-WM verursacht hatte. “Das ist noch konservativ gerechnet”, sagt Geschäftsführer Moritz Lehmkuhl. Nach Angaben des Bundespresseamts war in den Vorbereitungsgesprächen das Thema “Klimaneutralität” auf der Tagesordnung – allerdings ohne handfeste Beschlüsse. Jedes Land solle das selbst regeln.
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