RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 04.06.07

KLIMASCHUTZ

Otto gegen Bush

Von Sebastian Knauer

Deutsche Unternehmer wie

Michael Otto kritisieren ungewöhnlich scharf die US-Klimapolitik.

Die Wirtschaftsinitiative “2 Grad” unterstützt Kanzlerin Merkel vor

dem G-8-Gipfel – und setzt auf einen Machtwechsel in Washington.

Hamburg – Führende Unternehmen

der Bundesrepublik kritisieren eine drohende Aufweichung der Klimaschutzziele

auf dem G-8-Gipfel der Staats-und Regierungschefs in Heiligendamm. In einem

offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der heute in Berlin

vorgestellt wurde, bekennen sich die Vorstände von elf Großkonzernen

zum Kampf gegen den Klimawandel und zur Begrenzung der Erderwärmung

auf zwei Grad.

Zu den Unternehmen gehören

unter anderem die Allianz , Burda, die Deutsche Bahn, BP , die Deutsche

Telekom , EnBw, die Otto Group, Schüco International und Vattenfall.

“2 Grad”-Initiator ist Versandhauschef Michael Otto. Er kritisiert das

mögliche Scheitern des G-8-Gipfels in der Festlegung von verlässlichen

Klimazielen als “unverständlich”. Die “Blockaden in der Klimapolitik”

durch die USA müssten “endlich aufgehoben werden”, sagt Otto zu SPIEGEL

ONLINE. Auch der jüngste Vorstoß von US-Präsident George

W. Bush bedeute lediglich ein “Verschieben der notwendigen Klimadebatte”.

Bush hatte gestern eigene Vorschläge zum Klimaschutz vorgelegt. (mehr…)

Otto setzt deshalb auf einen

Machtwechsel in den USA, da es mit einer neuen Regierung “hoffnungsvolle

Anzeichen” gäbe, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

“Die Zukunft darf nicht in den Händen von Bremsern liegen”, sagt Otto.

Sowohl mit den Demokraten als auch mit Teilen der US-Industrie habe es

dazu schon Gespräche über eine Post-Bush-Klimaschutzpolitik gegeben.

Vor dem G-8-Gipfel fordert

die Otto-Initiative eine “transatlantische Klimakoalition”, um eine Nachfolgeregelung

für das Kyoto-Klimaschutzabkommen auf den Weg zu bringen. “Die Industrie”,

sagt Otto, “braucht auch in der globalisierten Wirtschaft verlässliche

Rahmenbedingungen.”

Nach Angaben von “2 Grad”-Sprecher

Johannes Merck unterstützt auch die britische “Corporate Leaders Group

on Climate Change”, zu der Unternehmen wie die Bankengruppe ABN Amro ,

der Mineralölkonzern Shell oder der Multi Unilever gehören, das

Klimabündnis der deutschen Konzerne.

 

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