RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 12.06.07

UNWETTER IN BANGLADESCH

Flut reißt Dutzende

in den Tod

Die heftigsten Regenfälle

seit Jahrzehnten haben in Bangladesch schwere Verwüstungen angerichtet.

Dutzende Menschen kamen allein in der Hafenstadt Chittagong ums Leben.

Viele Bewohner wurden von dem Unwetter überrascht und ertranken oder

wurden unter Erdrutschen begraben.

Chittagong – Die Zahl der

Toten ist inzwischen auf 91 gestiegen. Rettungskräfte bargen aus verschütteten

Hütten eines Elendsviertels der Hafenstadt Chittagong neun weitere

Leichen, wie die Behörden mitteilten. Nach heftigem Monsunregen war

ein Hügel über der Siedlung teilweise abgerutscht. Die Erdmassen

verschütteten Stroh- und Bambushütten der Siedlung.

Die Überflutungen sind

so großflächig, dass Hinterbliebene kaum ein trockenes Stück

Land finden, um die Toten zu bestatten. “Es sieht aus, als lebten wir in

einer Geisterstadt”, berichten Rettungskräfte. “Wir haben in unserem

ganzen Leben noch nie so ein Elend gesehen.”

Am schlimmsten getroffen

ist die Hafenstadt Chittagong, aber auch außerhalb der Stadt sind

mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. In Chittagong stehen die meisten

Straßen unter Wasser. Bahn- und Flugverkehr sind seit Tagen unterbrochen.

Auch der Hafen ist weitgehend lahmgelegt. Etliche Flüsse in der Gegend

sind durch die Wassermassen angeschwollen. An vielen Stellen melden die

Helfer Uferabbrüche. Dutzende Familien, die in Flussnähe leben,

sind obdachlos.

Nach Angaben der Behörden

ist das Unwetter der schwerste Sturm seit Jahrzehnten. “Diese Katastrophe

ist überraschend über uns hereingebrochen”, sagte ein entsetzter

Polizeisprecher. Meteorologen haben wenig Hoffnung, dass die Regenfälle

in den nächsten Tagen abklingen – im Gegenteil.

 

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