RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Spiegel

online 03.07.07

SÜDASIEN

Hunderte Tote durch Monsun

Der Monsunregen bringt dieses

Jahr besonders viel Leid nach Südasien: In Indien kamen alleine in

den vergangen Tagen 44 Menschen durch die Wassermassen ums Leben. In Pakistan

verloren eine viertel Million Menschen ihr Zuhause – und die Regenzeit

ist noch nicht zu Ende.

Bombay – Die ungewohnt heftigen

Niederschläge der diesjährigen Monsun-Zeit haben in Südasien

bereits Hunderte Menschen das Leben gekostet. Die indischen Behörden

teilten mit, dass allein in den vergangenen Tagen mindestens 44 Menschen

infolge von Überschwemmungen starben. Insgesamt seien dieses Jahr

bereits mehr als 280 Menschen im Monsun ums Leben gekommen.

In dem stark betroffenen

Bundesstaat Gujarat seien innerhalb von zwei Tagen 14 Menschen getötet

worden, berichtete die Nachrichtenagentur PTI. Wegen des andauernden Regens

hätten rund 7000 Menschen aus tiefer liegenden Regionen in Sicherheit

gebracht werden müssen. 22 Kinder, deren Schulbus in der Gegend von

reißendem Flutwasser eingeschlossen wurde, konnten erst in letzter

Minute gerettet werden.

Im östlichen Bundesstaat

West-Bengalen wurden heute sechs Mitglieder einer Familie getötet,

als heftige Regenfluten ihre Hütte südlich der Hauptstadt Kalkutta

wegspülten. In der Millionenstadt kam der öffentliche Verkehr

zum Erliegen. Die wichtigsten Straßen waren überflutet, auch

der Flughafen musste geschlossen werden. In Bombay im Bundesstaat Maharashtra

starben seit dem Wochenende mindestens 19 Menschen – die meisten wurden

durch Stromschläge und einstürzende Mauern getötet. Auch

hier mussten Tausende Menschen ihre Häuser verlassen, nach Behördenangaben

ließen die Regenfälle inzwischen leicht nach.

Zyklon macht 250.000 Menschen

obdachlos

Hart traf es auch die pakistanischen

Küstenprovinzen Belutschistan und Sindh, wo beim Durchzug eines Zyklons

vergangene Woche 117 Menschen starben. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef rief

zu Spenden für die rund 1,5 Millionen Betroffenen der Überschwemmungen

in Pakistan auf. Nach Angaben des Kinderhilfswerks verloren rund 250.000

Menschen durch den Zyklon ihr Obdach, weitere 200 würden vermisst.

Unicef sendete nach eigenen

Angaben bereits Wasserreinigungstabletten, Decken und Nahrungsmittel in

das Notstandsgebiet. Die Hilfe werde aber erschwert, weil die Fluten viele

Brücken und Straßen weggespült hätten und die Kommunikationsleitungen

unterbrochen seien. Viele Opfer seien nur mit Hubschraubern zu erreichen.

Die Monsun-Saison dauert

in Indien von Juni bis September und richtet auf dem Subkontinent alljährlich

schwere Schäden an. In diesem Jahr fallen die Niederschläge jedoch

in Südasien offenbar besonders heftig aus.

 

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