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online 15.08.07

Flaute bei der Windkraft

VON OLIVER RISTAU

Der Hamburger Hersteller

von Windturbinen Repower Systems musste im ersten Halbjahr 2007 einen kräftigen

Gewinnrückgang verkraften. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit)

schmolz mit 0,3 Millionen Euro auf nur noch gut ein Zehntel des Vorjahreswertes.

Der Nettogewinn erreichte nach 0,9 Millionen Euro im Vorjahr nur noch 44

000 Euro.

Grund für die Turbulenzen

sind nach Auskunft einer Repower-Sprecherin unter anderem die gestiegenen

Kosten für Kupfer, Stahl und andere Werkstoffe. Das habe in der gesamten

Branche zu deutlichen Preissteigerungen für Komponenten wie die Windtürme,

Getriebe, Naben und Generatoren geführt , bestätigte der Verband

des Deutschen Maschinen- und Anlagenbaus (VDMA) der FR.

Durch die steigende Nachfrage

für Windturbinen weltweit ist die gesamte Branche zudem Lieferengpässen

bei Zulieferern ausgesetzt. “Das sorgt für zusätzlichen Preisauftrieb”,

sagte VDMA-Windkraftexperte Gerd Krieger. Ohne diese Knappheit könnten

weitaus mehr Windkraftanlagen installiert werden.

Aufgrund der Engpässe

ging die Gesamtleistung produzierter Repower-Anlagen im ersten Halbjahr

trotz voller Auftragsbücher von 233 vor Jahresfrist auf 161 Megawatt(MW)

zurück. Der gesamte Auftragsbestand kletterte dagegen um 20 Prozent

auf weltweit mehr als 1000 MW bestellter Anlagen.

Um diese hohe Nachfrage befriedigen

zu können, hat der Windkraftkonzern in den letzten zwölf Monaten

300 neue Beschäftigte eingestellt und die Belegschaft damit um ein

Drittel auf mehr als 1000 Menschen aufgestockt. Das sorgte für einen

deutlichen Anstieg der Personalkosten, die ebenfalls für den Gewinnrückgang

verantwortlich waren.

Der Konzern geht jedoch schon

für das zweite Halbjahr davon aus, das sich der Auftragsstau verringern

wird. So soll der Umsatz wie geplant auf 650 (2006: 460) Millionen Euro

und das Ebit auf 20 bis 30 (Vorjahr: 12) Millionen Euro klettern.

2008 will Repower den Umsatz

auf 900 Millionen Euro steigern. Dafür sind unter anderem in Deutschland

neue Fabriken geplant, in denen die Serienfertigung von Windkraftanlagen

für den Hochseeeinsatz (Offshore) stattfinden soll. Das Hamburger

Unternehmen gehört nach einem Übernahmekampf im Frühjahr

zu 87 Prozent dem indischen Windkraftkonzern Suzlon.

 

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