RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
Süddeutsche

online 19.11.07

Kommentar

Schlussakt beim Klima

Von Jeanne Rubner

Was der UN-Klimarat in seinem

Abschlussbericht dokumentiert, ist dramatisch. Und es gibt nichts daran

zu deuteln.

Paris, Brüssel und Bangkok

waren die Orte, an denen Anfang dieses Jahres der Weltklimarat IPCC die

wichtigen Ergebnisse zum Klimawandel und seine Empfehlungen für die

Menschheit zusammengeschrieben hat.

Valencia ist nun der Schlussakt;

die Klimaforscher haben dort ihr viertes, abschließendes Werk vorgestellt,

der ihr Wissen zusammenfasst. Eine wirklich neue Botschaft wurde deshalb

auch nicht verlesen.

Doch das, was die Fachleute

schon jetzt wissen und für den UN-Klimarat erneut dokumentiert haben,

ist schon jetzt dramatisch genug. Der Klimawandel kommt, und die Menschen

können allenfalls seine Begleiterscheinungen abmildern, indem sie

weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen. Zu deuteln gibt es

daran nichts, auch wenn die üblichen Verdächtigen dieses Mal

erneut versucht haben, die Botschaft abzuschwächen.

Auch wenn es derzeit in Mode

ist, vor angeblichen Übertreibungen zu warnen: Es werde schon nicht

so schlimm kommen mit dem Klimawandel, sagen manche. Wer könne denn

etwas gegen Palmen am Rhein haben?

Leidtragende des Klimawandels

werden nicht so sehr die Mitteleuropäer sein, sondern vor allem die

Menschen in Afrika und Asien. Der Wirbelsturm Sidr, der gerade über

Bangladesch hinweggefegt ist, muss nicht zwangsläufig eine Folge der

Erderwärmung sein, er könnte es aber sein; 3000 Tote geben einen

Vorgeschmack auf das, was die Welt erwartet.

Ob das Papier von Valencia

die Staatengemeinschaft vor der wichtigen Klimakonferenz von Bali noch

einmal richtig aufrütteln wird, ist fraglich. Zu mächtig ist

immer noch die Stimme derjenigen, die sagen: Es wird schon alles nicht

so schlimm werden.

 

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