RootZ Thema – Sly And Robbie featuring Black Uhuru – Frühjahrstour 2000

Sly And Robbie 

featuring 

Black Uhuru
Wer kennt sie nicht – das Riddim Duo des Reggae schlechthin – Sly
Dunbar (Drums) und Robbie Shakespeare (Bass) wurden Anfang der Fünfziger
Jahre in Kingston Jamaika geboren. Im Jahre 1973 lernten sich die beiden
Musiker im in einem Kinstoner Klub kennen und begannen miteinander in vielen
Sessions u.a. für Bob Marley, Peter Tosh und Burning Spear zu spielen. 

1975 gründeten die Riddim Twins, wie einer ihrer zahlreichen
Arbeitsnamen lautet, The Revolutionaries, Hausband von Channel One, und
entwickelten den visionären Rockers Sound, eine Fusion aus Reggae,
Funk und Disco. Die Gruppe wurde schnell zur Topstudioband Jamaikas und
Kollegen, wie U-Roy, Culture, Bunny Wailer und Black Uhuru standen Schlange,
um mit ihnen zu produzieren.


 

 



Die musikalischen Aktivitäten brachten Sly und Robbie soviel
Geld, daß sie 1978 das bekannte Taxi Label aus der Taufe heben konnten.
Auf dieser neu geschaffenen Plattform konnte sich das Duo stilistisch noch
besser entfalten, mit der Youth Promotion junge Talente auf Jamaika fördern
und mit internationalen Musikern, wie Grace Jones stilistisch vielfältig
zusammen arbeiten. Taxi war auch das erste Label, das Anfang der Achtziger
Jahre digital produzierte Tracks auf der jamaikanischen Szene etablierte.
Sly benutzte immer häufiger den Drumcomputer und Robbie tauschte die
fetten Bassaiten gegen die Keyboards ein.
Drumbar und Basspear, wie man sie auch nannte, wurden die Grenzen
des Genre Reggae schon bald zu eng . Das sieht man nicht nur an der endlosen 

 Liste von Musikern anderer Richtungen – es seien genannt The Rolling
Stones, Robert Palmer, Herbie Hancock, Chris Hintze, Afrika Bambataa, Joe 
Cocker – sondern auch an ihren eigenen extrareggaestrischen Projekten,
wie die Alben Language Barrier (1985), eine funkige Produktion mit Bill
Laswell (Material), Silent 

Assassin (1990) mit diversen Rappern, oder Strip to the Bone (1998),
eine minimalistische, futuristische Minimalproduktion in Kooperation mit
Mastermind Howie B. 


Live feierte das Rythmusgespann mit Peter Tosh’s Word
Sound and Power auf der ganzen Welt große Erfolge. Weitere Knallerauftritte
waren zu erwarten, als eine neue, von Sly und Robbie protegierte Band namens
Black Uhuru immer stärker auf der Szene präsent wurde.
Hart rockender Roots Reggae gepaart mit politischen Statements,
das waren die umjubelten Shows des in seiner Zusammensetzung immer wieder
wechselnden Gesangstrios begleitet von Sly, Robbie und den feinsten Musikern
Jamaikas. Wer kennt nicht das Livealbum Tear It Up (1982) oder den phantastischen
Auftritt beim Rockpalast 1981?

Black Uhuru und Band auf derWelttornee 1981/82

1970 von Duckie Simpson als simples “Uhuru” (Kiswahili für Freiheit) 
gegründet, erhielt die Band 1974 ihren endgültigen Namen Black
Uhuru. Die bekanntesten Produktionen der Band entstanden unter dem Trio
Duckie Simpson, Michael Rose und der US Amerikanerin Puma Jones, aber viele
andere Namen sind in Zusammenhang  mit der Band zu nennen: u.a. Garth
Dennis, Don Carlos, Junior Reid.


 

Duckie Simpson, Michael Rose und Puma Jones

Ende der Siebziger Jahre begann die Zusammenarbeit zwischen
Black Uhuru und dem Taxi Label der Riddim Twins. Jamaika lag der Band zu
Füßen. Die süßen Harmonien von Duckie und Puma bildeten
einen für den Sound typischen Kontrapunkt zu Michael Rose‘ kratzigen
und gebrochenen Lyrics. Bald schon stellten sich die ersten Erfolge in
den Staaten und Britannien ein und 1981 folgte eine große Welttournee
mit der Powerhouse Rhythm Section.
1984 war ein gutes Jahr für die Karriere von Black Uhuru, als
die US Version des Albums Anthem einen Grammy einbrachte. Bald darauf verließ
Michael Rose die Band, um eine eigene Karriere zu starten. 

Er wurde von Junior Reid an den Frontvocals ersetzt. Junior’s Style
hat seine Wurzeln tief in der Dancehallszene Jamaikas und war der internationalen
Karriere von Black Uhuru nicht besonders förderlich, weshalb er Ende
der Achtziger Jahre die Band für eine Solokarriere verließ.

Es kam Don Carlos, der schon zur Gründerzeit der Band seine
Stimme mit im Spiel hatte und das ursprüngliche Trio Simpson, Dennis
und Carlos war für die Produktion des  Albums Now (1990) wieder
komplett. 

Duckie Simpson, Garth Dennis und Don Carlos

Seit 1994 gibt es Konfusion um den Namen Black Uhuru. Sowie Duckie
Simpson als auch Don Carlos und Garth Dennis haben Tourneen unter dem Namen
veranstaltet.

Michael Rose veröffentlichte mit Sly und Robbie 1999 eine Scheibe
unter dem Namen X Uhuru. Diese verwirrende Lage um die Benutzung des Namens
führte in einen bisher ungeklärten Rechtstreit. 

Olafunke, Duckie Simpson und Junior Reid

 

Die angekündigte Frühjahrstournee
verspricht interessant zu werden, denn alle Künstler haben sich weiter
entwickelt. Ein Interview, das RootZ in Aussicht gestellt wurde und noch
vor Beginn der Tournee hier veröffentlichen werden sollte fand leider
nicht statt. Unverständlich für mich ist  dazu, warum derVeranstalter
bis zum Ende ein Geheimnis um den Namen des Frontsängers gemacht hat.
Sogar auf dem von mir erbetenen Line-Up war der Name Andrew Bees nicht
zu finden. 

Die Ticketpreise liegen übrigens zwischen DM 37.20 und 45.70
(Vvk.) und kosten DM 40 bis 48 an derAbendkasse.



Andrew Bees
Und hier folgt das aktuelle Line Up:

Andrew Bees – Main Vox

Duckie  Simpson – Harmonies

Jennifer Conally – Harmonies

Sly Dunbar – Drums

Robbie Shakespeare – Bass

Darryl Thompson – Lead Guitar

Franklin Waul – Keys

Anthony “Bubbler” Brissett – Keys

Die Show beginnt schon um 19 Uhr, seid pünktlich!


Copyright Fotos: Moderne Welt / Rhino
Rec. / Island Rec. / Palm Pictures / Eastwest Rec. / Mesa Rec. / ROIR Inc.
/ People’s Sound /

Text: Dr. Igüz 2000

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