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“Es
ist für jeden gefährlich, wirklich. Du bist nicht sicher in deinem
Haus, du bist nicht sicher in deinem Auto, du bist nicht sicher auf der
Straße, du bist überhaupt nirgends sicher. Es ist nicht so wie
in der Vergangenheit, da würde man sagen, halte dich nicht auf der
Straße auf oder wenn du im Auto bist, schließe die Türen
ab, aber das ist heute egal. Wenn du in deinem Auto sitzt, erschießen
sie dich in deinem Auto und nehmen es einfach. Und jeden Tag werden Menschen
in ihren Häusern getötet.”
(Lucky Dube im RootZ.net
Interview, Oktober 2000)
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Alltag
in Südafrika – Zum Tod von Lucky Dube
Mord stellt für die
Menschen am Kap der Guten Hoffnung nicht unbedingt etwas Außergewöhnliches
dar. Jährlich werden in Südafrika ca. 20.000 Menschen umgebracht,
für so wenig, wie das Wechselgeld im Portemonnaie, das Mobiltelefon
oder den Wagen, Carjacking, das Entwenden eines Autos, bspw. an einer roten
Ampel, ist in dem Land im Süden Afrikas ein Riesenproblem.
Genau
dies wurde Lucky Dube zum Verhängnis, als er am Abend des 18. Oktober
2007 zwei seiner sieben Kinder bei ihrem Onkel vorbeibringen wollte. Um
20.20 Uhr wurde er im Johannesburger Stadtteil Rosettenburg von 3 Autodieben
auf offener Straße erschossen. Glücklicherweise blieben seine
Kinder unverletzt und erlitten nur einen Schock. Und sie verloren natürlich
ihren Vater, der als sehr liebevoll und selbstlos beschrieben wird.
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Der Tod des nicht nur in
seinem Lande sehr populären Sängers wurde allerdings nicht als
etwas im Lande Gewöhnliches akzeptiert, sondern führte bei lokalen
Radiosendern zur Verstopfung der Telefonleitungen und ließ auf der
Homepage von BBC 1.000 Trauerbekundungen pro Stunde per e-Mail eingehen.
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Mit
Lucky Dube ist die große Reggaestimme Afrikas gegangen. Ein Alpha
Blondy oder ein Tiken JAH Fakoly können da nicht mithalten, denn Lucky
ist ein anderes Kaliber. Um Reggae zu machen oder Rasta zu sein, reicht
es nicht, sich bunte Perücken auf den kahlen Schädel zu setzen,
da muß man, wie Lucky, tough sein. Schon zu Apartheidzeiten hat er
mit Songs, wie “Prisoner” oder “Slave” seine Kritik am Regime geäußert
und sich damit bestimmt keine angenehme Zeit geschaffen. Und auch nach
dem Machtwechsel zu den Präsidenten Mandela und Mbeki hat er nicht
aufgehört, unangenehme Themen zu verbalisieren und besonders die sozialen
Zustände in seinem Land anzuprangern.
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Dube war in seinem Land,
in Afrika und auf der ganzen Welt als Reggaesänger und Stimme der
Unterdrückten Afrikas sehr erfolgreich.
Geboren
wurde er am 03. August 1964 in Transvaal, Südafrika. Schon als Schüler
gründete er die “Sky Way Band”, die mit Mbaqanga, einer modernen Zulumusik,
die Zuschauer unterhielt.
1981
veröffentlichte er mit “Lengane Ngeyethu” sein erstes Album bei Gallo,
einer südafrikanischen Plattenfirma. Der Song “Baxoleleni” machte
ihn in seinem Land bekannt.
1984
veröffentlichte Dube bei Gallo sein erstes Reggaealbum “Rastas Never
Die”. Das Album wurde in seiner Heimat verboten, weil es zu viele regimekritische
Texte innehatte, wurde aber außerhalb von Südafrika, besonders
in den Frontlinestaaten ein Erfolg.
Das
1987 bei Gallo erschienene Album “Slave” machte den Sänger dann über
den schwarzen Kontinent hinaus bekannt und er begann mit seiner Backingband
“The Slaves” international zu touren.
1989
legte er mit “Prisoner” das bestverkaufte Album Südafrikas vor und
kassierte dafür zweimal Platin.
1994
trennte sich Dube von den Slaves, die sich in “Free At Last” umbenannten
und eine eigene Karriere begannen.
Das
1995 erschienene Album “Trinity” stellte mit neuen Musikern einen Neubeginn
dar, der in feineren Songarrangements und der verstärkten Integration
von Soul-, Klassik, und Mbaqangaelementen, sowie afrikanischen Beats hörbar
wurde.
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Bis zu seinem Tod hat Lucky
Dube 22 Longplayer veröffentlicht (die Diskographie aus Wikipedia
ist leider nicht vollständig) und 20 internationale Musikpreise verliehen
bekommen. Seine offene Art in den Songs Probleme anzugehen hat ihn bei
seinen Zuhörern, besonders in Afrika, aber auch auf der ganzen Welt
beliebt und bei den Mächtigen in seinem eigenen Land, vorher weiß,
jetzt schwarz, mächtig unbeliebt gemacht, denn nicht jeder verträgt
die Wahrheit.
Lucky
Dube sah sich selbst nicht als eine herausstehende Persönlichkeit,
die mit Ruhm oder Reichtum über anderen steht, sondern als einen ganz
gewöhnlichen Menschen. In einem Interview mit RootZ.net vor fast zehn
Jahren sah Lucky die Zustände in seinem Land, insbesondere die hohe
Kriminalität, als ein großes Problem und befürchtete immenses
Chaos. Wie traurig, daß er selbst eines von jährlich 20.000
Opfern wurde und wie gut, daß er in seinen Songs weiterleben wird,
denn “Rasta Never Die”.
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Diskographie:
* Lengane
Ngeyethu (1981)
* Rastas
Never Die (1984)
* Think
About The Children (1985)
* Help
my krap (1986)
* Slave
(1987)
* Prisoner
(1989)
* Captured
Live (1990)
* House
of Exile (1991)
* Victims
(1993)
* Together
as One (1994)
* Trinity
(1995)
* Serious
Reggae (1996)
* Taxman
(1997)
* The
Way It Is (1999)
* The
Rough Guide To Lucky Dube (Compilation, 2001)
* Soul
Taker (2001)
* The
Other Side (2004)
* Respect
(2006) |
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