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" Offener Brief Teil 2 "
Stellungnahme von Markus Gehrke, Veranstalter des Irie-Festivals Es scheint, als ob sich "schlechte" Journalisten und "schlechte" Veranstalter magisch anziehen. In jedem Fall wollte ich dieses mal nicht 11 Monate warten. Habe ich letztes mal auch nur getan, weil ich den Bericht und Euer Magazin für an sich unbeachtlich halte, aber die groben Unrichtigkeiten dann doch klarstellen wollte. Egal ! Also nunmehr zu Eurem Bericht : Schlechten Journalismus erkennt man schon daran, daß er erst angekündigt, daß man leider nichts sagen könne und dann doch zwei Seiten vom "Hörensagen " zum Besten gibt. Zutreffend ist, daß Dr. Igüz ( Stilelement ! ) drei Karten bestellt hatte und ich ihm zwei bewilligt hatte, mit der Bitte die dritte Karte zu begründen. Dies war im übrigen kein Angriff auf das Team des Dr. Igüz, sondern die zuvor vereinbarte Richtlinie der Veranstaltergemeinschaft, allen interessierten Pressevertretern zunächst zwei Karten zu bewilligen ( bspw. Wort- + Bildredakteur o.ä. ). Dr. Igüz teilte darauf hin mit, daß man aus Erfahrung wüßte drei Karten zu benötigen. Da ich die Erfahrungen des Dr. Igüz leider nicht teile, konnte dem so nicht entsprochen werden. Da Dr. Igüz sich auch in dem - von ihm erwähnten -Telefonat nicht einsichtig zeigte, wurde halt aufgelegt. Im Interesse aller Zuschauer, Künstler und Händler des IRIE ´99 gab es wirklich besseres zu tun, als eine unsinnige und völlig kontraproduktive Diskussion darüber zu führen, ob Dr. Igüz für einen dritten Pressepaß eine Begründung braucht oder nicht. Also nicht die vermeintliche Angst des Veranstalters vor den harten Fakten des Dr. Igüz, sondern seine eigene Sturheit und Arroganz haben die diesjährige Berichterstattung verhindert. Zur Frage, ob sich auch Journalisten Karten kaufen können oder nicht, sei erneut angemerkt, daß gute Journalisten dieses wohl tun würden und nach Möglichkeit später einen Refund geltend zu machen, die anderen behindern den Veranstalter bei der Arbeit um später zu schreiben, die Organisation war nicht gut. Dr. Igüz möchte für sich und sein Team freien Eintritt und eine zuträgliche Betreuung vor Ort, das ist gut und verständlich. Aber auch wir Veranstalter erwarten von " Journalisten " eine gewisse zuträgliche Behandlung, nicht was die Berichterstattung vor Ort angeht, sondern was die Art und Weise der Akkreditierung und das Benehmen vor Ort betrifft. Eine faire Berichterstattung ist sicherlich gut und notwendig, aber so leid es mir tut, nicht jeder einzelne Journalist kann erwarten zu jedem Zeitpunkt das Wichtigste im Leben eines Veranstalters zu sein. Für mich ist es jedenfalls wichtiger dafür zu sorgen, daß Probleme von Zuschauern ( Kind, daß die Eltern verloren hat ) und Künstlern ( fehlendes Equipment etc. ) schnellstmöglich beseitigt werden können. Zum Bericht IRIE ´99 vom HörenSagen ! Leider ist es Dr. Igüz nicht gelungen aufmerksam unsere im Vorfeld übersandten Running Order und Pressemitteilungen zu lesen. Mit dem deutschen Management von UB 40 wurde anläßlich der Tournee im Frühjahr 99 verhandelt, da es letztlich nicht zum Abschluß gekommen ist, wurde diese Gruppe nicht weiter beworben. Anthony B war fest eingeplant. Aufgrund der Absage von Sizzla beim Summer Jam hat sein europäischer Agent jedoch die geplante Tournee in den Juli vorverlegt. Hierdurch war der Auftritt von Anthony B beim IRIE ´99 gestrichen worden, weil wir zum einen nur Künstler präsentieren wollen, die nicht zuvor in Köln gespielt haben und weil zum anderen durch das Vorwegnehmen vieler geplanter Daten die Transportkosten und somit auch die Gesamtkosten wesentlich höher gelegen hätten. Andrew Tosh war fest eingeplant und die Veranstalter rennen heute noch Ihrer Vorkasse hinterher ! Ich selbst habe Freitag nachts um 1.30h einen Anruf seines Agenten Sammy Boyd aus L.A. bekommen. In diesem teilte er mir mit, daß United Airlines Andrew Tosh und Band gerade den Zugang zum Flugzeug verweigert hätten, weil die Band trotz Erinnerung meinerseits es verpaßt hatte VISAS zu beantragen. Ein letzter Versuch per Fax an das Deutsche General Konsulat in L.A. blieb erfolglos. Wir bedauern dieses sehr. Händler wurden übrigens nicht ausgeladen, aber wenn Dr. Igüz da mehr weiß, ist er herzlich eingeladen uns dieses in nachprüfbarer Form mitzuteilen ! Wie Dr. Igüz schon richtig anmerkt, bedeuten zwei Tage auch mehr Probleme und der zitierte Festivalbesucher hatte völlig recht. Sollten wir IRIE 2000 in Schüttorf machen, wird es einen Shuttle-Service geben. Auch das Problem Dixie-Klos ist zutreffend geschildert( es waren wohl 6 statt nur vier, aber in jedem Fall zu wenig ). Die Verantwortlichen vor Ort haten 16 Dixies für das Camping-Gelände gebucht und zwei Toilettnwagen mit Abfluß für das Festivalgelände. Als der erste Topilettenwagen stand, kam der Nachbar des Festival-Geländes und teilte mit, daß dieser nicht an den geplanten Abfluß angeschlossen werden kann, weil dies kein Schmutzwasserkanal sei, sondern ein Überlauf vom angrenzenden Badesee ( - dieser wurde übrigens gern von einer großen Anzahl der Besucher genutzt und findet im Bericht vom Hörensagen leider keine Erwähung, Dr. Igüz kann aber gerne einmal hinfahren und sich den See ansehen - der Eintritt ist frei ! ). Kurzfristig mußte dann son entschieden werden, daß 10 Camping-Dixies auf das Festivalgelände müssen. Schade eigentlich, daß Dr. Igüz meint man solle sich als Reggaeförderer nicht gegenseitig dissen und sich dann sogar rausnimmt Künstler wie Inner Circle und Lucky Dube ( insbesonderer letzterer hat eine Super-Show abgeliefert - hat Dr. Igüz leider niemand erzählt ! ) als Dorfbands hinzustellen. Auch der viel umjubelte Auftritt von Michael Rose sowie die sonstigen Highlights der " Dorfveranstaltung " wie Cidade Negra und Brinsley Forde als auch die Auftritte viel versoprechender New-Comer wie Cantaloop & DJ Raskwame oder Hypnotix verschweigt der Dr. . Die Fragen des Dr. Igüz stellen sich mir im übrigen nicht - insbesondere nicht seine wichtigste Frage, weil er augenscheinlich nicht mich damit meint, von 11 angekündigten Bands sind 10 aufgetreten, daß ist deutscher Reggae-Festival Zuverlässigkeits Rekord und dürfte alle bisherigen Summer Jam, Chiemsee Festivals und IRIE -Veranstaltungen diesbzgl. in den Schatten stellen. Ich habe aufgrund der schlechten Erfahrungen von 1998 in diesem Jahr die Zuverlässigkeit für wichtiger als die Exclusivität und Attraktivität der Künstler erklärt. Die Zuschauer sollen letztlich nämlich auch das sehen, wofür sie sich eine Karte gekauft haben. Dr. Igüz schreibt wohl so, weil er vom Veranstalten selbst keine Ahnung hat. Insofern kann man ihm nur anraten, die von ihm benannten Bands mal für ein Festival zusammenzubringen und uns zu zeigen, wie es richtig geht - das Veranstalten ! . Wir freuen uns auf seine Einladung und würden uns auch mit zwei Freikarten begnügen. Ein altes Sprichwort sagt : Wenn man über jemand anderes nichts Gutes zu sagen hat, dann sollte man lieber den Mund halten ! Für Journalisten gilt dies nicht, ein Ehrenkodex sagt jedoch : Wenn man über andere nichts Wahres schreiben kann, dann sollte man lieber nicht schreiben ! Ist das das Ende vom IRIE -Magazin ? Wird es allen irgendwann zuviel ? Wird unsere Kritik hierfür verantwortlich gemacht werden ? Fragen über Fragen, die wichtigste aber ist, wie wird Dr. Igüz reagieren, wird er sich zur Wahrheit bekennen und den Erhalt der 98er Pressekarten doch noch einräumen, wird er das schreiben in der Dritten Person aufgeben, wird er versuchen endlich ein eigenes Festival zu veranstalten oder oder oder. Mir ist das jedenfalls egal. - Markus Gehrke - |