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19.05.2001
Köln, Palladium
Von Korrespondenten 
Lukas S. und Clemens T
mit frdl. Unterstützung von 
Buback Tonträgern

Unser – d.h. Clemens und mein - Debut als RootZ Korrespondenten stand nicht unter einem glücklichen Stern. Schon an der Kasse gab es Ärger, als wir per Gästeliste reingelassen werden wollten. Ein Telefonat zwischen der netten Dame an der Kasse und Dr. Igüz klärte die Situation schnell auf, denn trotz Zusage des Promoters waren wir nicht auf der Liste verzeichnet. Aber es klappte nach dem Telefonat trotzdem.
Nachdem wir mit unserer Kamera die Security am Eingang des Palladiums in Köln-Mülheim passiert, unsere Jacken abgegeben und uns stolz den hart erkämpften „Foto-Pass“ auf die Brust geklebt hatten, stürmten wir in die Halle und ....setzten uns nach den vorhergegangenen Anstrengungen erst einmal auf den Boden.

Als wir dann unsere Sitzphase beendet hatten, versuchten wir bestmögliche Plätze zu bekommen und rauchten uns erst mal einen. (oder zwei, oder drei). Mit 20 Minuten Verspätung , um genau zu sein um 20:23, traten dann Denyo 77, D-Flame, Illo  und Jan Delay auf die Bühne und heizten dem Kölner Publikum erst mal en bissl ein. Eiszfeldt alias Jan Delay entschuldigte sich für das Unentschieden des Hamburger SV’s, weil dadurch die in Köln nicht grade gemochten  Bayern am Nachmittag wieder mal Meister geworden waren...
 

Jan Delay

Denyo 77

D-Flame

 
Nach ca. 5 min. waren dann nur noch Denyo und Illo auf der Bühne und gingen dann auch ziemlich ab - ebenso das Publikum... Nach 1637 mal „IHR SEID DIE BESTE CROWD DER WELT“ und 374  mal „MAN, IST KÖLN GEIL“ kamen tatsächlich noch einige musikalische „Bonbons“  wie z.B. „Rock on and on“, sowie die Weltpremiere eines neuen Songs (Titel vergessen...*sorry*). Am Ende seines Auftritts noch etwas echt fettes: „ICH WILL FÜR JEDEN SCHEISS NAZI ‘'NEN MITTELFINGER SEHN!“ ....und auf einmal waren da Tausende von „Stinkerfingern“. „DANKE KÖLN, IHR WARD SUPER!“

 
D-Flame übernahm anschließend das Mike und startete seinen Auftritt direkt mit einem tiefen „AAAAHHHUUOOUUU ---AAAAHHUOOUUU“... Mitten im Lied „Universal“ stellte er den Zuschauern seine Band vor, schwärmte von Jamaika (er buchstabierte es: J-A-M-E-K-Y-A und forderte das Publikum zum Smoken auf.

 
Zwischendurch ähnelte das Konzert einer Wahlkampfveranstaltung einer Legalize-It Partei:
„ICH WILL ENDLICH MAL DURCH DIE KÖLNER CITY LAUFEN UND MEINEN SPLIFF RAUCHEN, OHNE DAS MICH IRGENDEIN BULLE ABFUCKT“. Als dann auch noch die gesamte Halle „SIE MÜSSEN ES ENDLICH LEGALISIEREN“ grölte, war der Abschluss von D-Flame’s Auftritt perfekt.

 
Jan Delay und Sam Ragga Band waren der Main-Act des Abends, erst mal machte er noch ein paar Späße mit D-Flame (legte ihn in Ketten und verscheuchte ihn von der Bühne), dann holte er zwei Typen mit „Palästinenser-Tüchern“ auf die Bühne, ein Stilmittel, das wir schon aus seinem Video zu „ICH MÖCHTE NICHT, DASS IHR MEINE LIEDER SINGT“ kennen, während er diesen Tune performte. Streefighter-Credibility verbreitet Jan damit jedoch nur bei Leuten, die von Politik nicht die Bohne verstehen – am ehesten die, in deren Köpfen Jan mit seinen Texten laut eigener Aussage eh nicht vorhanden sein möchte.  Die Musikindustrie ist in der Vermarktung von Protestkulturen schon immer gut gewesen – siehe Punk und Reggae oder  auch Hippiemusik – jetzt ist die Kommerzialisierung einer gewissen Haltung gegenüber der radikallinken deutschen Geschichte angesagt.

 
Ansonsten war Jan Delays Auftritt relativ unspektakulär, was aber auch an seinen Vorgängern lag, denn die hatten’s an dem Abend echt raus. Alles in Allem war das Konzert mit Denyo 77, D-Flame und Eiszfeldt allerdings ziemlich fett, ziemlich laut und ziemlich breit ... es hat Spaß gemacht


Copyright Photos:  Lukas S. / Clemens T.  / Dr. Igüz / Text: Lukas S. / Clemens T.  / Layout:  Dr. Igüz 1998 - 2001 Zum Seitenanfang