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Patrice
Köln Underground 10.04.01

Ein kleiner Club gerammelt voll mit Leuten zwischen 15 und 50 bildet die Kulisse für die Rockpalastaufzeichnung von Patrice, dem Ausnahmemusiker aus Kerpen bei Köln. In Frankreich ist der Sänger und Gitarrist schon Headliner für große Festivals und wen wundert’s? Wer Patrice einmal live gesehen oder vielleicht schon mal ein paar Worte mit ihm gewechselt hat, spürt das Charaisma, das er mit Anfang 20 schon ausstrahlt.
 

Wenn Patrice und seine Shashamane Band loslegen, entsteht ein Spirit im Konzert, den man sonst vielleicht von Marley, Spear oder Luciano kennt. Es ist schon erstaunlich, wie Patrice es mit seiner Stageperformance versteht, das Publikum, ob Teeny oder die Mama, in seinen Bann zu ziehen. Dabei kann er sich musikalische Kapriolen erlauben, wie bspw. mit einer sehr angepunkt lauten, aggressiven und schnellen Nummer zu beginnen und danach einen Tune auf Akkusitikklampfe im Stil einer Ballade anzustimmen. Die Zuhörer gehen mit – garantiert. 

Obwohl das Album „Ancient Spirit“ von Patrice in D längst nicht den Erfolg der Werke von Gentleman, Delay oder jetzt Seeed erreicht hat, kann der gesamte Saal die Refrains mitsingen, ein Faktum, das von Patrice benutzt wird, um die Brücke zwischen Publikum und ihm zu verstärken: er läßt den Leuten beim Gesang den Vortritt und greift nur noch hier und da dirigierend ein. 

90 Minuten gebündelte Musikpower, nicht nur Reggae, auch viel Soul, Salsa, afrikanische Musik und Spritzer von Rock und Punk sind von den Musikern zu einer echt explosiven Melange zusammengemixt worden. Es war nur schade, daß an dem Abend die Mädels an den Backgroundvocals fehlten. Beim letzten Mal in großer Besetzung habe ich mich spontan in alle beide verguckt, Harmonies und Choreographie waren einfach nur ästhetisch. Und den Bläserset hat Patrice auch zu Hause gelassen, wahrscheinlich hätten alle gemeinsam eh nicht auf die recht kleine Bühne im Underground gepaßt.


Copyright Photos: Roland Grieshammer / Text / Layout:  Dr. Igüz 1998 - 2001 Zum Seitenanfang