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Wenn Patrice
und seine Shashamane Band loslegen, entsteht ein Spirit im Konzert, den
man sonst vielleicht von Marley, Spear oder Luciano kennt. Es ist schon
erstaunlich, wie Patrice es mit seiner Stageperformance versteht, das Publikum,
ob Teeny oder die Mama, in seinen Bann zu ziehen. Dabei kann er sich musikalische
Kapriolen erlauben, wie bspw. mit einer sehr angepunkt lauten, aggressiven
und schnellen Nummer zu beginnen und danach einen Tune auf Akkusitikklampfe
im Stil einer Ballade anzustimmen. Die Zuhörer gehen mit – garantiert.
Obwohl das Album „Ancient
Spirit“ von Patrice in D längst nicht den Erfolg der Werke von Gentleman,
Delay oder jetzt Seeed erreicht hat, kann der gesamte Saal die Refrains
mitsingen, ein Faktum, das von Patrice benutzt wird, um die Brücke
zwischen Publikum und ihm zu verstärken: er läßt den Leuten
beim Gesang den Vortritt und greift nur noch hier und da dirigierend ein.
90 Minuten gebündelte
Musikpower, nicht nur Reggae, auch viel Soul, Salsa, afrikanische Musik
und Spritzer von Rock und Punk sind von den Musikern zu einer echt explosiven
Melange zusammengemixt worden. Es war nur schade, daß an dem Abend
die Mädels an den Backgroundvocals fehlten. Beim letzten Mal in großer
Besetzung habe ich mich spontan in alle beide verguckt, Harmonies und Choreographie
waren einfach nur ästhetisch. Und den Bläserset hat Patrice auch
zu Hause gelassen, wahrscheinlich hätten alle gemeinsam eh nicht auf
die recht kleine Bühne im Underground gepaßt. |