>> Aktion |
Im Norden fand vom 13.7. bis zum 6.8. 2006 der Oldenburger Kultursommer statt. Das bedeutete teilweise gratis Konzerte, Theaterveranstaltungen, Lesungen und andere kulturelle Leckerbissen. Am 13. Juli eröffnete die mexikanische Ska-Truppe Panteón Rococó die schönste Zeit im Oldenburgischem Sommer. Na ja also ganz so war es nicht, erst musste sich der Bürgermeister wichtig machen, darauf hätte man verzichten können, aber egal um kurz vor neun ging es schon zu Beginn sehr heiß los. Da dieses Konzert gratis auf dem Oldenburger Schlossplatz stattfand, waren die unterschiedlichsten Leute dabei, kleine Kinder, chillende Rastas, kiffende, freundliche Opas. Alle waren gut gelaunt, als dann Panteón Rococó die Bühne stürmte gab es kein halten mehr, denn die Jungs aus Mexiko fingen sofort an ihren schönen, aber schweißtreibenden Mix aus Ska & Reggae, Cumbia & Raggamuffin, Punk & Rock, Salsa und Merengue zu spielen. Die Massive war am tanzen und je dunkler es wurde desto mehr Energie floss, vorne wurde gepogt weiter hinten von den älteren Besuchern nur leicht mitgegroovt. Sehr viele Leute waren am „stage-diven“, so wie ich. Obwohl die Musik recht hart war und auch wirklich hart getanzt wurde, gab es keine Verletzungen, im Gegenteil: stürtzte jemand im Gewühle der pogenden Masse wurde man sofort hochgezogen. Einziger Störfaktor waren die später auftauchenden Punks/Skins mit ihren Springerstiefeln, Bierflaschen und ihrer brutalen Art zu pogen. Das ist kein tanzen mehr sondern rumgekloppe. Panteón Rococó nahm sehr schnell Kontakt zum Publikum auf und animierte dieses mitzusingen, das ging so weit das später einigen Leuten (ca 30) erlaubt wurde, für einige Lieder mit auf der Bühne zu tanzen. Zwischendurch erzählten sie von ihrer Heimat und den Indios, die dort leiden und sich 1994 zur EZNL unter Marcos zusammenschlossen. In Mexiko ist es üblich, wenn beispielsweise, ein Indio vor dir auf der Strasse Fahrrad fährt, ihn abzudrängen. Vor Verfolgung oder der Gerichtsbarkeit muss man sich nicht fürchten denn die neoliberale Regierung unterstützt die Unterdrückung. Solidaridad war die Botschaft dieses Abends. Die Band spielten bis ca. 23h, ein echt geiler Opener.
Die Vorband oder was da vorher gespielt hat war nicht besonders schön zu hören um das mal vorsichtig auszudrücken. Als dann aber die die Jungs von Yalla Yalla ihre Plattenteller auspackten und die eingeladen Künstler anfingen zu singen gings ganz gut ab. Einige Songs von machen Künstlern waren natürlich Ausschuss aber zwischendurch gab es sehr schöne Tunes. Über das Soundsystem: auf der Website kann man auch schön abgemixten Reggae-Dancehall-Hip-Hop-Sound runterladen.
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Copyright Text / Photos:
Joscha Mergelmeyer, Layout: Doc Highgoods 2006 |