The
Skatalites
20.11.2007 München
– Ampere
von Norbert Boll
Das war ein toller Wochenanfang:
am Montag Al Jarreau und am Dienstag die Skatalites. Die “Alten” zeigen
in München was sie noch drauf haben.
Ich will jetzt nicht über
Al Jarreau schreiben, aber da ich beide Konzerte besucht habe, drängen
sich mir einige Vergleiche auf. Einmal natürlich das Alter: ich denke
mir die Musiker stehen auf der Bühne, einfach weil es ihnen Spaß
macht – sie müssen nichts mehr beweisen. Das merkt man dann auch,
bei Al Jarreau mehr, aber auch bei den Skatalites. Relaxt geht’s ans Werk,
mit Humor und lachenden Augen. Das andere Thema, das sich mir aufdrängt:
wie viele Bläser vertrage ich? klare Sache, die Skatalites Besetzung
mit 4 Bläsern ist mein Ding. Das bringt einen fetten Sound und bietet
die Grundlage für tolle Soli, erschlägt aber nicht ‘bass and
drum’. Mit dem Big Band Sound der NDR Band – obwohl sehr jazzig – die Al
Jarreau am Montag begleitete konnte ich nichts anfangen.
Nun also zum Skatalites Konzert:
sie sind ja schon bekannt und so war ich überrascht, dass das Konzert
im kleinen Ampere stattfand. Das Ampere war dann diesmal auch wirklich
rappelvoll. Als Vorgruppe trat NEXT GENERATION FAMILY auf. Sie spielten
einen Mix von Reggae, Ska und Dancehall Stücken. Für eine Vorgruppe
haben sie es etwas langsam angehen lassen, aber spätestens mit den
Trompeten Soli des Sängers haben sie das Publikum gewonnen.
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Dann
kamen die Skatalites. Im ersten Block ohne Doreen Shaffer. Das heißt
also eigentlich Lloyd Knibb, Lester “Ska” Sterling, Karl “Cannonball” Bryan,
Vin Gordon, Devon James, Ken Stewart, Kevin Batchelor und Val Douglas.
Sie gehen gleich richtig zur Sache: schnelle Musik zum Tanzen mit Schmackes
und von den Bläsern getragen. Hit nach Hit wie James Bond Theme und
Guns of Navarrone mit ständigem Wechsel zwischen dem vollem Sound
aller Bläser und einzelner Soli. Genau das gefällt mir!
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Am
meisten Bewegung haben Vin Gordon (Posaune) und Kevin Batchelor (Trompete)
in die Show gebracht. Bei den Skatalites spielen noch drei Musiker der
original Besetzung: Lester Ska Sterling am Saxophon, Lloyd Knibb am Schlagzeug
und Doreen Shaffer Gesang. Der Mann am Alt-Sax war auch nicht mehr der
Jüngste. An diesem Abend war aber nicht Karl “Cannonball” Bryan auf
der Bühne, sondern Cedric ‘Im Brooks, der laut Wiki in der Besetzung
bis 2003 das Alt-Sax bei den Skatalites spielte.
Nun springen die alten natürlich
nicht wild auf der Bühne rum, aber wenn Cedric zusammen mit Vin und
Kevin das Tanzbein schwingt, dann hat das was!
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Nach
etlichen Songs ist dann Doreen Shaffer mit auf die Bühne gekommen.
Was sicherlich als Höhepunkt gedacht war, fiel zunächst der Technik
zum Opfer: ihr Mikro ging nicht richtig, die Stimme war kaum zu hören
und einige der Musiker hörten auf zu spielen, während einige
weiterspielten und Doreen sich tapfer durch ihren ersten Song biss. Schade
… Na ja, dann ging die Technik und nun dominierte Doreen mit Gesang die
nachfolgenden Songs wie Sugar sugar und Simmer down. Sicher toll diese
Songs von dieser Band dargeboten zu kriegen, aber mir persönlich waren
einige dieser Stücke zu ruhig, zu langsam. Meine Sache war der erste,
der rein intrumentale Teil.
Anyway: tolle Konzerte und
die “Alten” zeigen, wie alters und zeitlos doch gute Musik ist!
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