RootZ.Öko – Artikel aus der Umwelt

 
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online 11.12.07

Klima

Die Notwendigkeit von

Atomenergie

Der Frankfurter Klimaforscher

Prof. Christian Schönwiese hat sich für vorübergehend längere

Laufzeiten von Atomkraftwerken ausgesprochen.

“Atomkraft ist nicht die

Lösung des Klima-Übels – aber sie sollte als “Brückentechnologie”

helfen, bis die anderen Energieträger so weit entwickelt sind, dass

man sie im großen Stil einsetzen kann”, sagte Schönwiese in

einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

“Wir müssen schon auf

die regenerativen Energieträger setzen, aber die technischen Entwicklungen

dauern eben.” Schönwiese leitete zwei Jahrzehnte lang die Arbeitsgruppe

Klimaforschung des Instituts für Atmosphäre und Umwelt (IAU)

der Frankfurter Goethe-Universität. Inzwischen ist er emeritiert.

Von der Weltklimakonferenz

in Bali erwartet Schönwiese, “dass zumindest ein Zeitplan aufgestellt

wird, der darauf hinausläuft, dass man das Kyoto-Protokoll verschärft.”

Aus wissenschaftlicher Sicht sei das damals vereinbarte Ziel – 5 Prozent

weniger Treibhausgas-Ausstoß für Industrieländer bis 2012

– viel zu wenig. Nötig seien künftig mindestens 50 Prozent.

“Ich erwarte nicht, dass

in Bali neue Zahlen auf den Tisch kommen, aber ich erhoffe, dass ein Zeitplan

aufgestellt wird, um zu verhandeln, was konkret an Verschärfung anvisiert

werden kann.”

“In Deutschland sehe ich

das Problem, dass immer mehr Kohlekraftwerke entstehen und das ist aus

Klimasicht genau das Falsche”, sagte Schönwiese, der auch im Arbeitskreis

Energie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft mitarbeitet.

Das von den hessischen Grünen

vorgelegte Energie-Konzept findet Schönwiese nicht realistisch. Danach

soll die Stromversorgung des Bundeslandes vom Jahr 2028 an ohne Atom-,

Gas- und Kohlekraftwerke auskommen. “Das ist gut gemeint, aber ich halte

es für vollkommen unrealistisch.”

 

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