Harald Naegeli, der „Sprayer
von Zürich“, der von der Bundesrepublik Deutschland an die Schweiz
ausgeliefert wird, um dort wegen „Sachbeschädigung“ eine Gefängnisstrafe
von neun Monaten anzutreten, soll am Dienstag an der Schweizer Grenze bei
Lörrach mit Blumen empfangen werden.
Wie der Schriftsteller Silvio
Blatter, der Präsident des Deutsch-Schweizer PEN-Zentrums, weiter
ankündigte, will er Naegeli persönlich an der Grenze Blumen überreichen,
um so zu zeigen, „daß viele Künstler und Bewohner der Schweiz
diese Gefängnisstrafe als Blamage für ein freies Land empfinden“.
Blatter wirft den Schweizer Behörden vor, sich mit der Kunst
Naegelis nicht auseinandergesetzt zu haben. „Dieses sture Vorgehen gegen
einen international anerkannten Künstler schädigt das Ansehen
der Schweiz und vergiftet das kulturelle Klima hierzulande“.
SZ 21-23.04.1984
|
|
|