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Sprüche
Salomos
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Salomo war ein weiser Mann,
König von Israel im 10. Jh. v. Chr. Sohn von König David. Seine
Weisheit war in der damaligen Welt sprichwörtlich. Die Königin
Makeda von Äthiopien hörte davon in ihrem fernen Königreich
und reiste zu ihm, um von ihm zu lernen. Bei dieser Begegnung bewies er
einmal mehr seine Cleverness, indem er es schaffte, sie mit einem sympatischen
Trick flachzulegen und zu schwängern. Daraus ging dann die Dynastie
der Solomoniden hervor, die mit Haile Selassie von Äthiopien ihren
bisher letzten Kaiser hatte.
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Salomo war als
milder und gerechter Herrscher bekannt. Seine Worte waren der Nachwelt
so wichtig, daß sie Eingang ins Alte Testament gefunden haben. Ich
habe mir diese Passagen durchgelesen, für das heutige Leben strukturiert
und eine Essenz seiner Weisheit gebildet. Wenn man die Sprüche durchliest,
kann man eins sagen: wir alle können von Salomo einiges lernen. Alle
folgenden Passagen sind den Sprüchen Salomos entnommen: |
Weise und Dumme:
25. 11. und 12.: Wie
goldene Äpfel in silbernen Schalen, so ist ein Wort, gesprochen zur
rechten Zeit. Wie ein goldener Ring und ein köstliches Geschmeide,
so paßt eine weise Mahnung zu einem aufmerksamen Ohr.
26. 1.: Wie der Schnee zum
Sommer und der Regen zur Ernte, so wenig paßt Ehre für den Narren.
14. 31.: Ein Ohr, das gern
den Lebenserfahrungen lauscht, hält sich inmitten der Weisen auf.
10. 23.: Dem Dummen macht
es Vergnügen, Schandtaten zu verüben, dem Weisen aber, etwas
Gescheites zu tun.
10. 13. und 14.: Auf den
Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden; aber auf den Rücken
des Narren gehört eine Rute. Die Weisen sammeln ihr Wissen, die Lippen
der Narren aber schnelles Verderben.
12. 15. und 16.: Der Weg
des Narren ist richtig in seinen Augen; aber ein Weiser horcht auf guten
Rat. Ein Narr läßt seinen Ärger sofort merken; der Kluge
aber steckt die Beleidigung ein.
13. 20.: Der Umgang mit den
Weisen macht dich weise; wer aber an den Narren Wohlgefallen hat, wird
in Sünde fallen.
14. 7. und 8.: Gehe weg von
dem dummen Menschen! Du hörst doch nichts Gescheites von ihm. Die
Weisheit läßt den Klugen merken, welchen Weg er gehen soll;
aber die Torheit der Narren betrügt sie selbst.
12. 23.. Ein kluger Mensch
verbirgt sein Wissen; aber das Herz des Narren schreit die Narrheit aus.
22. 3.: Der Kluge sieht das
Unglück und verbirgt sich; aber die Einfältigen tappen hinein
und müssen es büßen.
26. 11.: Wie ein Hund, der
zu seinem Gespei zurückkehrt, so ist ein Narr, der seine Dummheit
wiederholt.
28. 11.: Ein Tor läßt
all seinem Unmut den Lauf; aber ein Weiser hält ihn zurück.
Arm und reich:
28. 11.: Ein Reicher kommt
sich selbst weise vor; aber ein Armer, der verständig ist, durchschaut
ihn.
28. 6.: Ein Armer, der in
seiner Unschuld wandelt, ist besser als ein Reicher, der krumme Wege geht.
18. 8.: Besser wenig mit
Gerechtigkeit, als ein großes Einkommen mit Unrecht.
28. 22.: Wer nach Reichtum
hastet, wird eifersüchtig und weiß nicht, daß Mangel über
ihn kommen wird.
21. 13.: Wer sein Ohr vor
dem Geschrei des Armen verstopft, der wird auch keine Antwort kriegen,
wenn er ruft.
19. 23.: Der Arme redet bittend;
aber der Reiche antwortet grob.
13. 23.: Oft wäre viel
Speise in den Furchen der Armen; aber man nimmt sie ihnen weg gegen alles
Recht!
28. 27.: Wer dem Armen gibt,
hat keinen Mangel; wer aber seine Augen verhüllt, wird viel verflucht.
11. 24.: Einer teilt aus
und wird doch reicher, ein anderer spart mehr, als recht ist, und wird
nur ärmer.
14. 20.: Ein Armer wird sogar
von seinem Nächsten gehaßt; ein Reicher aber hat viele Liebhaber.
22. 16.: Wer einen Armen
drückt, bereichert ihn; wer einem Reichen gibt, schadet ihm nur.
13. 7. und 8.: Einer
stellt sich reich und hat doch gar nichts, ein anderer stellt sich arm
und besitzt doch viel. Mit seinem Reichtum kann jemand sich das Leben retten;
ein Armer aber bekommt keine Drohungen zu hören.
22. 7.: Der Reiche herrscht
über die Armen, und wer borgt, ist des Gläubigers Knecht.
Materialismus:
23. 4.: Bemühe dich
nicht, reich zu werden; aus eigener Einsicht laß davon!
23. 2.: Setze ein Messer
an deine Kehle, wenn du allzu gierig bist!
3. 13. bis 18.: Wohl dem
Menschen, der Weisheit findet, dem Menschen, der Verstand bekommt! Denn
ihr Erwerb ist besser als Gelderwerb, und ihr Gewinn geht über feines
Gold. Sie ist kostbarer als Perlen, und alle deine Schätze sind ihr
nicht zu vergleichen. In ihrer Rechten ist langes Leben, in ihrer Linken
Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege und alle ihre Pfade Frieden.
Sie ist ein Baum des Lebens denen, die sie ergreifen; und wer sie festhält,
ist glücklich zu preisen.
18. 16.: Wieviel besser ist’s,
Weisheit zu erwerben als Gold, und Verstand zu erwerben ist begehrenswerter
als Silber!
20. 15.: Es gibt Gold und
viele Perlen; aber ein kostbares Geschmeide sind verständige Lippen.
11. 28.: Wer auf seinen Reichtum
vertraut, der wird fallen; die Gerechten aber werden grünen wie das
Laub.
19. 22.: Des Menschen Zierde
ist seine Güte, und ein Armer ist besser als ein Lügner.
Schlechte Menschen:
1. 10. bis 19.: Mein
Sohn, wenn dich Sünder überreden wollen, so willige nicht ein,
wenn sie sagen: «Komm mit uns, wir wollen auf Blut lauern, wir wollen
dem Unschuldigen ohne Ursache nachstellen; wir wollen sie verschlingen
wie der Scheol (die Hölle) die Lebendigen, als sänken sie unversehens
ins Grab! Wir wollen allerlei kostbares Gut gewinnen und unsre Häuser
füllen mit Raub; schließe dich uns auf gut Glück an, wir
wollen gemeinsame Kasse führen!» Mein Sohn, geh nicht mit ihnen
auf dem Wege, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad! – Denn
ihre Füße laufen zum Bösen und eilen Blut zu vergießen.
Denn vergeblich wird das Netz ausgespannt vor den Augen aller Vögel;
sie aber lauern auf ihr eigenes Blut und stellen ihrem eigenen Leben nach.
Dies ist das Schicksal aller, die nach [ungerechtem] Gewinn trachten: er
kostet seinen Besitzern die Seele!
10. 9.: Wer ein gutes Gewissen
hat, wandelt sicher; wer aber krumme Wege geht, verrät sich selbst.
26. 24.: Mit seinen Lippen
verstellt sich der Hasser, und in seinem Herzen nimmt er sich Betrügereien
vor.
20. 19.: Ein umhergehender
Verleumder plaudert Geheimnisse aus; darum, weil er das Maul nicht halten
kann, laß dich gar nicht mit ihm ein!
13. 3.: Wer auf seinen Mund
achtgibt, behütet seine Seele; wer aber immer das Maul aufsperrt,
tut’s zu seinem Unglück.
28. 13.: Wer seine Missetaten
verheimlicht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt,
der wird Barmherzigkeit erlangen.
Gemeinschaft:
11. 12.: Wer seinen Nächsten
verächtlich behandelt, ist ein herzloser Mensch; aber ein verständiger
Mann nimmt es schweigend an.
15. 14.: Das Herz der Verständigen
trachtet nach Erkenntnis; aber der Mund der Narren weidet sich an der Dummheit.
18. 27 und 28.: Wer Erfahrungen
gemacht hat, spart seine Worte, und wer kühlen Geistes ist, der ist
ein weiser Mann. Selbst ein Narr wird für weise gehalten, wenn er
schweigt, für verständig, wenn er seine Lippen verschließt.
18. 10.: Schelten macht mehr
Eindruck auf den Verständigen als hundert Schläge auf den Narren.
15. 1: Eine sanfte Antwort
dämpft den Grimm; ein verletzendes Wort aber reizt zum Zorn.
20. 3.: Abzulassen vom Zank
ist für den Mann eine Ehre; jeder Narr aber kann die Zähne zeigen.
19. 11.: Klugheit macht einen
Menschen geduldig, und es ist ihm eine Ehre, Vergehungen zu übersehen.
27. 23.: Wer einen andern
zurechtweist, wird hernach mehr Gunst finden als ein Schmeichler.
27. 2.: Ein anderer soll
dich rühmen, nicht dein eigener Mund; ein Fremder und nicht deine
eigenen Lippen!
19. 24.: Wer viele Gefährten
hat, gefährdet sich selbst; aber es gibt einen Freund, der anhänglicher
ist als ein Bruder.
15. 12: Der Spötter
liebt die Zurechtweisung nicht; darum geht er nicht zu den Weisen.
18. 28.: Ein verdrehter Mann
richtet Hader an, und ein Ohrenbläser trennt vertraute Freunde.
25. 19.: Auf einen treulosen
Menschen ist am Tage der Not ebensoviel Verlaß wie auf einen bösen
Zahn und auf einen wankenden Fuß.
24. 28. und 29.: Tritt nicht
ohne Ursache als Zeuge auf wider deinen Nächsten! Was willst du irreführen
mit deinen Lippen? Sage nicht: «Wie er mir getan, so will ich ihm
tun; ich will dem Mann vergelten nach seinem Werk!»
26. 27.: Wer [andern] eine
Grube gräbt, fällt selbst hinein; und wer einen Stein wälzt,
zu dem kehrt er zurück.
Die Frau:
11. 22.: Einer Sau mit einem
goldenen Nasenring gleicht ein schönes Weib ohne Anstand.
21. 9.: Es ist besser, in
einem Winkel auf dem Dach zu wohnen, als mit einem zänkischen Weib
in einem gemeinsamen Haus.
21. 19.: Besser ist’s in
der Wüste zu wohnen, als bei einem zänkischen und ärgerlichen
Weib.
27. 15. und 16.: Eine rinnende
Dachtraufe an einem Regentag und ein zänkisches Weib sind gleich;
wer sie aufhalten will, der hält Wind auf und will Öl zurückdrängen
mit seiner Rechten.
Gefühle:
14. 13.: Auch beim Lachen
kann das Herz Kummer empfinden, und die Freude kann enden in Traurigkeit.
15. 15.: Ein Unglücklicher
hat lauter böse Tage, aber ein frohmütiger hat immerdar Festmahl.
19. 19.: Wer jähzornig
ist, muß Buße zahlen; denn wenn du ihn davon befreist, so machst
du nur, daß er’s wieder tut.
18. 18.: Vor dem Zusammenbruch
wird man stolz, und Hochmut kommt vor dem Fall.
19. 12.: Vor dem Zusammenbruch
erhebt sich des Menschen Herz; aber der Ehre geht Demut voraus.
Alkohol:
23. 20. und 21.: Geselle
dich nicht zu den Weinsäufern und zu denen, die sich übermäßigem
Fleischgenuß ergeben; denn Säufer und Schlemmer verarmen, und
Schläfrigkeit kleidet in Lumpen.
23. 29. bis 35.: Wo ist Ach?
Wo ist Weh? Wo sind Streitigkeiten? Wo ist Klage? Wo sind Wunden ohne Ursache?
Wo sind trübe Augen? Bei denen, die sich beim Wein verspäten,
die kommen, um Getränke zu versuchen! Siehe nicht darauf, wie der
Wein rötlich schillert, wie er im Becher perlt! Er gleitet leicht
hinunter; aber hernach beißt er wie eine Schlange und sticht wie
eine Otter! Deine Augen werden seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird
verworrenes Zeug reden; du wirst sein wie einer, der auf dem Meere schläft
und wie einer, der im Mastkorb oben liegt. «Man schlug mich, aber
es tat mir nicht weh; man prügelte mich, aber ich merkte es nicht!
Wenn ich ausgeschlafen habe, so will ich ihn wieder aufsuchen!»
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