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Vater hatte Methadon im Hustensaft versteckt
Tödlicher Irrtum: Mutter gab Robert (2) Drogen

Coburg – Böser Husten, Triefnase. Der kleine Robert aus Rödenthal bei Coburg (Oberfranken) tat seiner Mutter leid. Katharina (24) tröstete den Zweijährigen: „Gleich gehts besser.“ Sie holte ein Fläschchen Hustensaft aus dem Kühlschrank, gab dem Jungen drei Teelöffel voll und legte ihn ins Bett: „Schlaf dich gesund.“

Am nächsten Morgen lag Robert leblos in seinem Bettchen. Katharina alarmierte den Notarzt. Der stellte fest: Tod vermutlich durch Ersticken.

Ein Fall für die Polizei. Die Obduktion ergab: Sauerstoffelmangel im Gehirn. Ein daraufhin erstelltes toxilogisches Gutachten förderte das Unglaubliche zu Tage: Robert war an der Ersatzdroge Methadon gestorben.

Jetzt deckte die Coburger Kripo die ganze Tragödie auf. Roberts Vater Walther (Name geändert), der seit März wegen Heroinhandels in Untersuchungshaft sitzt, hatte seiner Frau nie etwas von seiner Rauschgiftsucht erzählt. Von seinem Arzt hatte er die Ersatzdroge Methadon verschrieben bekommen. In flüssiger Form.

Um dies vor Katharina geheim zu halten, füllte er das Methadon in die Hustensaftflasche um, deponierte sie wieder im Kühlschrank.

Sein Anwalt Albrecht Freiherr von Imhoff zum EXPRESS: „Mein Mandant wollte seine Ehe nicht gefährden. Deshalb hat er seine Drogensucht und das Methadon-Programm verheimlicht. Er hat zu keiner Zeit daran gedacht, sein Kind zu gefährden.“

Katharina hat sich von ihrem Mann getrennt, ist zurück zu ihrer Mutter gegangen. Ihr einziger Trost: Robert musste nicht lange leiden. Dr. Jan Leidel vom Kölner Gesundheitsamt zum Methadon-Tod: „Die Atemfrequenz sinkt, eine so genannte Atemdepression tritt ein. Es ist eine Art inneres Ersticken. Das Kind wird vorher bewusstlos geworden sein.“

Express online 01.06.01


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