RootZ.net traf Cecile bei
der Pressekonferenz des Summerjams 2008.
RootZ.net:
Du hast ja hier beim Summerjam einen starken Auftritt hingelegt. Wie gefällt es dir denn hier in Deutschland? Cecile: Ja, die Show hat mit richtig Spaß gemacht. Es war gut, mit der Soulfire Band zu spielen. Die Menschen in Deutschland haben mir gute Vibrations gegeben. Ich mag es, wenn das Publikum gemischt ist. Auf der Bühne mag ich gerne Kombinations. Ich hätte auch gerne mit Ziggi und Lady Saw zusammen etwas auf der Bühne gemacht. Den Gentleman mag ich auch gerne. Als Künstlerin geht es mir auch darum, mich nicht kategorisieren zu lassen. RootZ.net:
Dein neues Album heißt „Bad Gyal“. Ist Cecile denn jetzt ein böses Mädchen? |
Cecile: (lacht). Nein, natürlich
nicht. „Bad Gyal“ ist mein Spitzname, den ich seit einem gemeinsamen Song
mit Elephant Man habe. Aktuell habe ich jetzt einen neuen Song aufgenommen.
Der heißt „Ride And Die“. Seit dem nennen die mich in Kingston „Gangster
Girl“. Vielleicht ist das jetzt mein neuer Spitzname.
Was sind denn die neuesten Trends in der Dancehall in Jamaika? Kannst du
darüber etwas erzählen?
Ich bin kein typischer Dancehall-Artist und möchte mich auch nicht
darauf beschränken lassen. Es liebe es, vielseitig zu sein und mit
unterschiedlichen Künstlern etwas zusammen zu machen. Ich will meine
Musik promoten und den Menschen nahe bringen. Es geht doch darum, auch
lächeln zu können. Unsere Kultur ist legal und sollte auch im
Mainstream ankommen und dort ihren Stellenwert finden.
Wie willst du das denn verwirklichen?
Ich glaube an mich selbst und denke, dass meine Kunst auch mit der entsprechenden
Promotion bei den Menschen ankommen soll. Das aktuelle Album „Bad Gyal“
habe ist selbst erst in Japan herausgegeben. Jetzt ist es in Europa, da
wird es in Zusammenarbeit mit dem deutschen Label Kingstone Records
veröffentlicht. Ich halte viel von Kingstone, die kümmern sich
um die Künstler. Mit den Labels, die hauptsächlich Reggae und
Dancehall produzieren, wie VP Records, habe ich weniger gute Erfahrungen.
Die kümmern sich nicht ausreichend um die Künstler. Dann mache
ich das lieber selber. Als nächstes werde ich das Album „Bad Gyal“
in Amerika herausgeben und auch nächsten Monat in Amerika touren.
Für dich ist also deine Selbstständigkeit wichtig?
Ja, das ist sehr wichtig. Meine Fans sollen mit Cecile Spaß haben
und zufrieden sein. Für Selbstständigkeit sorgt natürlich
auch meine Myspace-Seite im Internet.
In Jamaika sind jetzt weibliche Künstlerinnen erstaunlich stark im
Kommen. Wie ist denn die Solidarität unter euch Frauen?
Die ist sehr stark. Wir haben ja jetzt mit mehreren weiblichen Künstlerinnen
ein Wohltätigkeitsprojekt auf die Beine gestellt, das heißt
„Sisters To Sisters“. Wir sammeln dabei Geld für misshandelte Frauen.
Aktuell haben wir schon einige Millionen Dollar (meint jamaikanische Dollar)
gesammelt, die jetzt diesen Frauen zu Gute kommen.
Was sind denn jetzt deine aktuellen Projekte und Pläne, in die du
deine Energien steckst?
Weißt du, es geht doch um mehr als nur um Geld. Ich habe jetzt ein
eigenes Label, das heißt SoBe-Records. Das soll mir größere
künstlerische Freiheit garantieren. Dann arbeite ich an einer Realitiy-Show
im Fernsehen, die soll „On The Road With Cecile“ heißen. Außerdem
würde ich gerne ein Buch mit Gedichten schreiben.
Danke für das Gespräch. Du warst sehr nett und interessant.
Ja, Respect.