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Robbie Robertson - Contact from the Underworld of Redboy

Nicht nur der Titel dieses Albums ist mystisch, die ganze Scheibe strahlt eine Tiefe und Geheimnisumwobenheit aus, halt das, was die Mythologie der Indianer ausmacht. Auch wenn der Sound nix mit dem "Heyaheya", was hierzulande manchmal mit Indianermusik verbunden wird, zu tun hat.

Der Kontakt zur Unterwelt des roten Burschen wird über fein arrangierte elektronische Klänge, kombiniert mit Samples von Originalindianergesängen , historisch und gegenwärtig, hergestellt. Oder einem Sample, wo ein Mensch aus dem am schnellsten wachsenden Indianerreservat der U.S.A., "Knast" genannt, seinen Werdegang schildert.

Nein, die Scheibe hat nix mit dem altbekannten Indianerimage zu tun, Robbie hat es geschafft, die Geisterwelt der amerikanischen Ureinwohner in die Straßenschluchten und die Penthouses im dreihundertsten Stock amerikanischer Metropolen zu teleportieren, was durch Rapeinlagen in ein paar Stücken noch verstärkt wird.

Textlich zieht Robbie ein Resumee, nämlich was es bedeutet, am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts ein "Redboy" im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu sein. Keine Prairieromantik, sondern knallharte Abrechnung mit der heutigen Asphaltrealität.

Und das in ein wunderschönes urban-indianisches Soundgewand verpackt. Das Album hat stilistisch gut wie garnix mit Robbie's Zeit rund um Bob Dylan oder The Band zu tun, es ist durch einen Sound geprägt, der eher an "Remain in Light" von den Talking Heads erinnert, denn schon dort wurde mit Songs, wie "Listening Wind" und durch die produzierende Hand Brian Eno's ein ähnlicher Stil mit der gleichen Problematik geschaffen. Aber....hört es Euch selbst an.

Anhörtips:
The Sound is Fading
Making a Noise
Peyote Healing
Take your Partner by the Hand


Copyright: Dr. Igüz 1998