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Diverse – Ragga
Ragga Ragga 12
Die
Compilations von Greensleeves sind immer wieder ein Genuß, weil sich
viele gute Songs auf einem Album befinden und der Reggaelover so durch
einen gezielten Handgriff ins CD-Regal einen guten Überblick bekommt,
was sich in den vergangenen Monaten auf der Szene getan hat. Alternativ
müßten die ganzen Alben der Musiker, die auf dem Sampler vertreten
sind, gekauft werden, sofern überhaupt vorhanden, was ein ganz schön
teures Unterfangen werden kann. Oder der interessierte Musikhörer
muß einen noch exotischeren Weg gehen und sich kleine schwarze Plastikscheiben
mit einem Riesenloch in der Mitte kaufen, auf dessen Seiten sich jeweils
nur ein Song befindet. Kenner nennen diesen Tonträger aus Vinyl “Single”,
ein noch teureres Unterfangen, denn solch ein antiquarer Tonträger
kostet häufig mehr als acht Mark.
Also direkt die preisgünstige Alternative, den “Greensleeves
Sampler” eingepackt. Nummer zwölf verspricht mit seinem Untertitel
“Eighteen Dancehall Thriller” auch nicht zu viel: Wenn mensch
sich die immer wieder kompetente Zusammenstellung betrachtet, kann eigentlich
nur noch ein Hitfeuerwerk erwartet werden: Beenie Man, der MOBO Award Winner
1998 ist mit zwei Songs vertreten, Mr. Vegas, die Entdeckung der ’98er
Musiksaison auf Jamaika ist mit “Wave” und “Jacket”
dabei, wer kennt Red Rat’s “Mix Up Melissa” nicht “oh no…”
sage ich nur, und auch die zwei aufstrebenden Toasting Stars Goofy und
Buccaneer steuern drei Tracks bei.
Hinzu kommt, daß Greensleeves mit diesen Veröffentlichungen
auch immer neuen Namen auf der Szene eine erste Veröffentlichungsplattform
in Europa anbietet. Auf Ragga Ragga Ragga12 sind das Sean Paul, Harry Toddler,
Hawkeye und Zebra, von denen wir bestimmt noch etwas hören werden,
spätestens wahrscheinlich auf Nummer 13 der Serie. So hat Greensleeves,
der englische Spezialist für gute jamaikanische Musik, wieder ein
Paket geschnürt, das auf der einen Seite viele Hits featuret und auf
der anderen Seite die Hitmacher von morgen schon heute an das Ohr des interessierten
Europäers bringt. Also, auf in den Plattenladen und die Compilation
gekauft. Wem dieses Album gefällt, der oder die kann ja auch ‘mal
darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, sich die anderen
Ausgaben von Ragga Ragga Ragga zuzulegen und sich so einen guten Überblick
über die Raggamuffin-Veröffentlichungen der letzten Jahre zu
machen. Es lohnt sich.
Anhörtips:
Mix Up Melissa
Soco Numa
Gwaan So
Bounce Me
You See Me
Copyright: Dr. Igüz 1999