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Zurück zu den Musikkritiken Zurück zum Inhaltsverzeichnis Konzertbericht 16. März '99

Endlich wieder eine erfrischende Scheibe auf dem Sektor der tanzbaren, Elektronik seit Daft Punk's genialem Album. Nicht daß ich die zwei Bands vergleichen möchte, die Sounds sind völlig unterschiedlich - was sie trotzdem verbindet sind ihre revolutionären, progressiven Soundkonzepte. Plexiq kommt fast in klassischer Rockbesetzung, wenn da nicht die Klampfe fehlen würde. Als analog konzipierte Band produzieren sie erstaunlicherweise eine Art von Musik, die sonst digital am Computer entsteht. Bei dieser Hamburger Kombo jedoch kommt die Kreativität nicht per Mausklick oder Tastatur, die Songs entstehen wie bei "konventionellen" Bands im Proberaum.

" Bambi Dragon Don't Spit No Fire" ist neben ein paar Maxi-Veröffentlichungen das erste Album von Plexiq. Es kommt als Verpackung für zwölf, allesamt in die Beine gehende Songs, deren Sound einfach nur erfrischt und aufatmen, bzw. -hören läßt. Flüssig arrangierte Melodien auf superfetten Grooves, geliefert von dem unglaublich guten Gespann aus Drum and Bass, Vocals auf verschiedenen Ebenen, 'mal im Vorder-, 'mal im Hintergrund, geschickt gespickt mit sporadischen Dubeffekten und zirpenden analogen Tasteninstrumenten aller Herkünfte und Epochen . Dub ist im Konzept der Band auch noch anders verankert, neben Drum, Bass, Keys, Vox / Keys, ist der fünfte Musiker interessanterweise, wie schon seit den Endsechzigern im Reggae und Dub, der Mann am Mischpult, sei es im Studio oder live in der Halle. Ein paar Songs, wie bspw. die Singleauskopplung "Speculation" wird zusätzlich gespickt mit einem fettem Brasset. A propos Single: Sie kommt mit zwei Tracks, die nicht auf dem Album zu finden sind und die Seite von der Band etwas mehr hervorhebt, wo sie viele musikalische Inspirationen gefunden haben; fette Reggaebeats in a trippy Dub Style.

Es ist schwer und vielleicht auch gar nicht nötig, die Musik von Plexiq einem Musikgenre zuzuordnen. Die Musiker selbst sagen, daß ihre Musik aus geschmackvoll und weitsichtig ausgewählten, stilübergreifenden Arrangements angelegt ist. Eigentlich sollte sich jeder selbst ein Hörbild davon machen - also auf in den nächsten progressiv bestückten Plattenladen und das Album von Plexiq gekauft. Don't forget: Bambi Dragon Don't Spit No Fire, but it's hot, hot, hot.

Anhörtips:

No Fear
Speculation
The Avenging Human Tornado