Gilberto Gil – Kaya N’Gan Daya

Gilberto
Gil – Kaya N’Gan Daya

 

Gilberto
Gil war mir bisher nicht bekannt. Das liegt daran, daß ich fast alles
Musikalische, was vom südamerikanischen Subkontinent kommt, nicht
besonders abkann. Die Recherche ergab dann, daß Senor Gil in seiner
Heimat Brasilien ein gefeierter Star ist. 

Jetzt hat sich Gilberto Gil
dem musikalischen Erbe Bob Marleys angenommen, womit er ja in der Musikwelt
nicht gerade alleine dasteht. Wie kam es dazu? Hier gibt uns das Cover
der Promoscheibe Aufschluß: „Bob Marley und Gilberto Gil haben vieles
gemeinsam: Beide verbindet ein tiefes Bewußtsein für ihre afrikanischen
Wurzeln und eine große Liebe zur Kultur, zur Musik, zum Fußball,
zum Leben von Land und Leuten ihrer Heimat.“ 

Okay, das lassen wir einfach
mal so stehen. Als nächstes hat Herr Gil dann eine Auswahl seiner
favourite Bob Marley Tunes genommen, wahrscheinlich seine connections über
seine Major Plattenfirma spielen lassen und hat Eingang zu den heiligen
Reggaehallen gefunden: das Album wurde in den Kingstoner Tuff Gong Studios
– Bobs alter Residenz aufgenommen und die Background Vocals sangen die
Original I Threes. 

Herausgekommen ist ein Album
mit 16 Tunes, von denen ich eins – „Table Tennis Table“ nicht von Bob kenne,
ansonsten ist es ein guter Querschnitt von Marleys Schaffen, frühe,
sowie spätere Tunes fanden ihren Weg auf die Scheibe. Einige Texte
werden auf brasilianisch / portugiesisch vorgetragen, bei den anderen hält
Gil sich an die originalen englischen Lyrix. Insgesamt hätte ich mir
etwas mehr Mut zur Neuinterpretation gewünscht, die meisten Tunes
sind nämlich vom Arrangement sehr dicht am Original und bringen nichts
wirklich Neues. 

Bleibt die abschließende
Frage: Wer interessiert sich für so etwas?


Copyright: Doc
Highüz 2002
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