Diverse
– The Story of Rocksteady 1966-68
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Während
bis etwa 1965 der Ska in Jamaika der dominante Musikstil war, wurde er
1966 vom Rocksteady abgelöst. Das hatte verschiedene Gründe:
zum einen war der Optimismus, der durch die Unabhängigkeit Jamaikas
1962 entstanden war und der im schnellen, lebendigen Ska seine musikalische
Entsprechung gefunden hatte, einer gewissen Resignation gewichen, denn
an den wirtschaftlichen und sozialen Problemen der Insel hatte sich wenig
geändert. Außerdem soll der Sommer 1966 so heiß gewesen
sein, dass die Dancehall-Besucher froh waren, zu einer etwas langsameren
Musik tanzen zu können. Und drittens kam der Fender Electric Bass
nach Jamaika, der den bis dahin verwendeten Kontrabass verdrängte. |
Musikalisch gesehen wurde
im Rocksteady das Tempo halbiert, während Drums und Bass mehr in den
Vordergrund traten. Vor allem aber war Rocksteady eine vom Gesang geprägte
Musik, was talentierten Sängern und Gesangsgruppen wie Alton Ellis,
Ken Boothe, Slim Smith, The Wailers oder The Techniques die Tür zum
Erfolg öffnete.
Ab 1968 dann wurde der Rocksteady
vom Reggae abgelöst. Die kurze aber intensive des Rocksteady wird
mit dieser von Trojan herausgegebenen Compilation noch einmal ausgiebig
beleuchtet. Über zweieinhalb Stunden Musik aus den Jahren 1966-1968,
mit Interpreten wie Alton Ellis & the Flames (der mit seinem Stück
„Rocksteady“ dem Genre den Namen gab), The Paragons, Hopeton Lewis, The
Jamaicans, Desmond Dekker & the Aces, The Melodians, Lee Perry, The
Maytals und anderen.
Das Ganze im Karton-Schuber
und mit einem informativen Booklet versehen. Ein Stück jamaikanische
Musikgeschichte, aber vor allem Doppel-CD, die sehr viel Spaß macht.
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