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Diverse – King Jammy’s - The Rhythm King
 
King Jammy’s war eine Aristokratiestufe niedriger, als Prince Jammy, der Schüler des großen King Tubby. Er gilt als der Urvater des digital produzierten Dancehall und Reggae. 1985 benutzte er als erster jamaikanischer Produzent einen Casio Computer zur Erzeugung seiner Rhythms und hatte mit dem von Wayne Smith gevoiceten „Under Mi Sleng Teng“ den ersten massiven binären Dancehallhit. Wie revolutionär und einschneidend diese neue Produktionsweise in der Mitte der Achtziger Jahre war, zeigen die nach nur zwei Monaten existierenden über einhundert verschiedenen Sleng Teng Versions des meistkopierten Reggaerhythms und die um sich greifende Arbeitslosigkeit unter Studiomusikern, die durch den Einsatz  von Kollege Computer nicht mehr gebraucht wurden. 
Wenn ich mir die Tracks dieses Album anhöre, habe ich die Gründe in den Ohren, die mich in der Mitte der Achtziger Jahre von jamaikanischer Musik abwenden ließen. Die digitalen Songs besitzen neben ihren unconscious Lyrix eine Kälte und Perfektion, die bei mir den warmen und von der Message her ansprechenden Rootssound nicht ersetzen konnte. Was jetzt nicht heißen soll, daß Jammy’s keine geile Mucke gemacht hat. Wer auf frühen Dancehall steht, ist bei diesem Mann genau richtig.

„The Rhythm King” ist eine sehr gut kompilierte Werkschau von Jammy’s frühen Tanzschuppenattacken auf karibische Trommelfelle und choreographische Bewegungsabläufe, die sogar ein paar Dubplates für Jammy’s Sound „Super Power Sound System“ featuret. Die Tracks entstanden in Coop mit Steely & Cleavie, Mike Bennett, Dean Frazer und Brian & Tony Gold. Als Vocalists tauchen große Namen, wie u.A. Johnny Osbourne, Sugar Minott, Admiral Bailey, Little John, Eek A Mouse oder Horace Andy auf. 

Die 18 Dancehallklassiker sind ein Muß für diejenigen Leute, die sich für die Wurzeln des frühen Null-Eins-Sounds Jamaikas interessieren. Und für diejenigen, die anhand von Jammy’s den Übergang vom Rootsproduzenten zum Dancehall-Don nachvollziehen wollen. 


Copyright: Doc Highgoods 2003 Zum Seitenanfang