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Milton
Henry – Who Do You Think I Am?
Milton Henry begann seine Karriere in den 60er Jahren als Gitarrist der Hippy Boys mit den Musikern, die später als The Wailers bekannt wurden. Das Debüt des Sängers mit der tiefen Stimme kam 1969 mit dem sozialkritischen Song „No bread no butter“, der von „Upsetter“ Lee Perry produziert wurde und in Jamaika für Aufsehen sorgte. Zur Zeit des Rock Steady war Milton Henry in kurzlebigen Gruppen wie The Leaders mit Prince Allah oder The Progressions aktiv. Als Solist war sein Output selten, aber Songs wie „This World“ oder „“Follow Fashion“ auf Lee Perry´s Fever-Riddim zeugten von seinen beachtlichen Qualitäten. Anfang 2000 überzeugte er auch auf der Bühne im Duo mit Cedric Myton auf der Tour der Congos durch Europa. „Who do you think I am?“ blieb aber leider das einzige Album des Ausnahmetalentes. Der Titeltrack des Albums ist ein autobiographischer Song, der von Spiritualität lebt. Milton Henrys melodischer Gesang passt dabei optimal zu dem Soundteppich der Wackiescrew mit Bläsern und schönen Percussions. „No Dreams“ ist die erlebte Geschichte, als Milton über dem Dachboden des Studios schlief und den Beat hörte, der ihn vor das Mikrophon zog. Der Sound von Wackies erlebt bei solchen Songs eine besondere Atmosphäre von spontaner Kreativität, die der jamaikanischen Musik ihre besten Ergebnisse bescherte. Schön ist auch „Send me that pillow“, bei dem Henry Milton gekonnt mit der Falsettstimme singt. Ein Ausnahmealbum braucht aber auch einen zeitlosen Hit, den Milton Henry mit „Sweet Melodie“ bringt. Worte können solche Musik nur schlecht beschreiben, deshalb rate ich: reinhören! Die anderen Tracks performen aber auf dem gleichen hohen Niveau und sind abwechslungsreich. Milton Henrys „Who do you think I am“ bietet Wackies-Sound auf höchstem Niveau mit einem Sänger von beachtlichem Format. Die Sammler der Wackiesplatten werden sich freuen, eine weitere Perle ihrer Sammlung hinzufügen zu können. Für alle, die Wackies noch nicht kennen, ist dies ein mehr als geeigneter Einstieg. Mehr dazu gibt es bei Basic Channel. |
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Copyright: Paul Mülders
2006 |