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25 Jahre nach dem Tod des großartigen Musikers Bob Marley möchte RootZ.net sich intensiver mit dem Leben dieses großen Musikers befassen. Über den verlauf der kommenden Ausgaben wird hier eine Biographie in komprimierter Form entstehen, die Euch die wichtigsten Infos und Details aus Bobs Leben liefern wird. Übersicht Robert Nesta Marley wird am 6. Februar 1945 in St. Anns, Jamaika, West Indies, geboren. Seine Mutter, Cedella heiratet Bobs Vater, Norval Sinclair Marley, einen englischen Militär, im Juni 1944. Kurz nach der Heirat geht der Vater nach Kingston und besucht Cedella und Bob nur sporadisch, so daß Bobs Vaterfigur vom Großvater übernommen wird. Im Jahre 1963 gründen sich die Original Wailers, ein Sextett, das sich stark von ihrem Lehrer Joe Higgs inspirieren läßten. Bob macht derzeit zwei Soloaufnahmen ("Judge Not", "One Cup of Coffee") mit Leslie Kong und im Dezember 1963 veröffentlichen die Wailers ihre erste Aufnahme "Simmer Down" für Coxsone Dodd. Nur einen Monat später ist der Song ein Hit und belegt Platz 1 in den JBC Radio Charts. Insgesamt werden 80.000 Singles verkauft. Die Erfolgsstory beginnt. Bis 1966 produziert die Band 70 Songs mit Dodd, von denen 20 in Jamaika zu Hits werden. Stilistisch liegt die Musik im Trend der Zeit: Ska, Soul Covers, Doo-Wop und Proto-Rocksteady. Am 10. Februar 1966 heiraten Bob und Rita. Bob geht im Anschluß für eine Zeit zu seiner schon vorher ausgewanderten Mutter nach Amerika, um Geld zu machen. Als er im Oktober 1966 nach Jamaika zurückkehrt, ist das ehemalige Sextett zusammengeschrumpft, es besteht nun aus Bob Marley, Peter Tosh und Bunny Livingstone. Der 1967 bei Studio One veröffentlichte Hit "Bend Down Low" markiert den Beginn einer neuen Ära: die Songlyrics gehen weg von Liebes- und Rude-Boy-Themen und wenden sich der Rastamessage zu. 1969 beginnt die Band mit Leslie Kong zu arbeiten, der schon Stars, wie Desmond Dekker, Jimmy Cliff und die Pioneers aufgebaut hat. Es folgen eine Flut von Singles und das Album "The Best of the Wailers". Die im gleichen Jahr begonnene Zusammenarbeit mit Lee Perry ist weichenstellend für die Arbeit der Band. Die rebellischen Lyrics der Band werden auf den Punkt gebracht und die musikalische Zusammenarbeit mit Perrys Backingband "The Upsetters" (u.A. das Bass'n'Drum Team der Barrett Brüder) beeinflußt den Sound der Wailers nachhaltig. Es entstehen Songs, wie "Duppy Conqueror", "Small Axe" und "Sun is Shining", von denen Marley eine ganze Anzahl in den Siebziger Jahren neu einspielt. Diese zweijährige Periode der Kooperation zwischen den Wailers und Perry ist einer der Höhepunkte in jamaikanischer Musik. 1972 bringt Johnny Nash die Marley Komposition "Stir It Up" in die UK-Charts. Nach der Perry-Ära startet Bob sein eigenes Label "Tuff Gong" und Chris Blackwell, der Gründer und Besitzer von "Island Records" beginnt mehr und mehr Interesse am Schaffen der Band zu zeigen. Das erste Album für "Island Records", "Catch A Fire" kommt 1973 auf den Markt. Um die jamaikanischen Grenzen zu überwinden und den Weltmarkt zu erobern, ist der Sound der Tunes mit Rockelementen versetzt und auch das Artwork des Albums, sowie die gesamte Promotionkampagne folgen den Regeln eines Rockalbums. Das Ergebnis ist ein durchschlagender internationaler Erfolg einer Band von der Zuckerinsel Jamaika und konsequenterweise geht die Band im April 1973 auf UK-Tour, um für ihre Musik Werbung zu machen und neue Fans zu gewinnen. Das 1974 nachfolgende Island-Album "Burning" ist dann eine Wiederbesinnung auf die Reggaewurzeln. Im Herbst 1974 schafft der von Eric Clapton gespielte Tune "I Shot the Sheriff" es bis auf Position 9 der UK Charts. Angesichts des Beginns eines internationalen Erfolgs verlassen Tosh und Livingstone 1974 die Band. Sie wollen keine ausgedehnten Tourneen und auch über die Weiterentwicklung der Band insgesamt gibt es Differenzen. Mitte 1974 gründet Bob Marley seine Backing Band "The Wailers" (über die Jahre diverse Besetzungen um den Kern der Barrett Brüder herum) und engagiert für die Harmonies die I-Threes (Rita Marley, Marcia Griffiths und Judy Mowatt). Diese Band hat im Laufe der Jahre den international gültigen Standard für Reggae Sound entwickelt und repräsentiert. Es folgt eine ganze Reihe von Alben (1 pro Jahr) für "Island", begleitet von extensivem touren durch diverse Erdteile und Länder, mit dem Ziel, die Rastamessage zu verbreiten und ein immer breiteres Publikum für die Musik zu gewinnen. Am 3. Dezember 1976 gibt es in Kingston, Jamaika einen Anschlag auf Bob Marley, den er verletzt übersteht. Im Juli 1977 erfolgt die erste Krebsoperation. Bob hat sich bei seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung nach Musik, dem Fußball, an einem Zeh eine Wunde zugezogen, die Geschwüre bildet. Im April 1978 spielen Bob Marley And the Wailers auf dem "One Love Peace Concert", einer Initiative, den "tribal war", den meist sehr blutigen Wahlkampf auf Jamaika, zu beenden. Marley schafft es , Norman Manley und Edgar Seaga, die beiden Kontrahenden, gemeinsam auf die Bühne zu kommen und sich öffentlich zur Versöhnung die Hände zu schütteln. Ab Ende 1978 erweitert Marleys Label "Tuff Gong" sein Repertoire und beginnt junge jamaikanische Talente zu fördern. In diesem Jahr findet eine große Welttour durch die U.S.A., Kanada, Japan, Australien und Neuseeland statt. Im April 1980 spielen Bob Marley And the Wailers bei Simbabwes Unabhängigkeitsfeiern in der Hauptstadt Harare ein frenetisch gefeiertes Konzert vor 40.000 Zuschauern. Mitte 1980 beginnt der Krebs in Bobs Körper sich rasant auszubreiten. Ende 1980 begibt er sich nach Bayern, um sich den alternativen Heilmethoden von Dr. Josef Issels anzuvertrauen, leider ergebnislos. Im Mai 1981 gibt Bob den Kampf gegen die Krankheit auf und kehrt zu seiner Mutter zurück, die mittlerweile in Miami, Florida lebt. Dort stirbt er am 11.5. des Jahres. Er war ein großer Musiker, Songwriter und Performer, ein Rebell, ein Visionär, ein vehementer Verfechter der Menschenrechte und ein Vorkämpfer für weltweite Selbstbestimmung, kurz, er war der erste Superstar aus der sog. 3. Welt, der erste internationale Rastabotschafter, der seine Aufgabe, die Welt über Rasta aufzuklären, nicht besser hätte erfüllen können und bis heute noch weiterführt. Thanks, Bob.
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