RootZ Aktion – Summer Jam 2001


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06. – 08. Juli 2001

Köln, Regattainsel,
Fühlinger See

 Berichterstattung

 
in Coop
mit:

Fäkalstory
Dieser Kommentar
hat mich als Leserbrief erreicht: 

Ich muss hier mal ´nen
Kommentar zu einem wenig appetitlichen Thema abgeben. Ich war auf dem Summerjam
und habe mich gefreut über das schöne Wetter jedenfalls bis zum
Sonntag), über all die Leute, über die deutschen Acts auf der
Hauptbühne (Germany hotting up!), die vielen Besucher aus anderen
Ländern…

Es gab natürlich auch
Entwicklungen, die nicht eben rootsy sind, zum Beispiel die Ganja-Checker,
die Nutzhanf als Weed verkaufen. Richtig genervt haben mich aber nur die
hygienischen Begleitumstände, unter denen das Festival über die
Bühne ging. Schon bei anderen Gelegenheiten konnte ich feststellen,
dass die ach so zivilisierten Europäer in puncto Hygiene nur zwei
Alternativen kennen: Entweder sie  “pflegen” unter Zuhilfenahme diverser
chemischer  Erzeugnisse ihre Gesundheit kaputt – wenn ein Bad mit
Toilette, Duschkabine, Waschbecken etc. zur Verfügung steht. Oder
sie werden zu totalen Drecksäuen, die ohne Rücksicht auf sich
selbst und andere alles vollscheißen und ihren Müll großzügig
auf das Öko-System Fühlinger See verteilen. 


Mal ehrlich, ist denn die
Mehrzahl unserer Zeitgenossen unfähig, für ihre Bedürfnisse
eine TOILETTE aufzusuchen und diese in benutzbarem Zustand wieder zu verlassen?
Oder werden all diese Abfälle, all diese Fäkalien von einer kleinen,
in dieser Sache aber höchst engagierten Minderheit produziert? Muss
man in Zukunft jeweils zwei Klos aufstellen lassen? Eins mit einem Schild
“Für die, die´s können” und eins mit “Für die, die´s
nicht können”? 
Der Dreck belastet nicht
nur Menschen, die sich erleichtern wollen, sondern natürlich auch
die Umwelt. Meine Zeltnachbarn fanden es offenbar sehr anregend, drei Tage
lang in einem Müllhaufen zu leben, zu atmen, zu schlafen und zu essen.
Daher könnte man eigentlich davon ausgehen, dass diese Leute anschließend
ihre Abfälle mit nach Hause nehmen, um auch in Zukunft unter ähnlichen
Umständen seine Zeit zu verbringen. 
Aber nein, der Müll
bleibt, wo er ist: auf dem Campground des Fühlinger Sees, wo er von
beflissenen osteuropäischen Mitbürgern aufgesammelt wird.Ist
es denn zuviel verlangt, die Abfälle in einer Plastiktüte zu
sammeln und das Stückchen von Mutter Erde, dass man zuvor bewohnt
hat, in einem einigermaßen erträglichen Zustand zu hinterlassen?
Anscheinend schon. Babylon ist ein Abgrund, in dem es erbärmlich stinkt.
Selah.


Copyright Text: Jah Merengo
/ Photos:  RootZ Crew 2001
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