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MILLENNIUM OF DUB 
17.08.2001
Köln, Blue Shell

Es war ein schwüler und heißer Tag in der Kölner City. Die PopKomm Posse bemühte sich, mit allerlei kalten Getränken um thermischen Ausgleich und zog offensichtlich Freiflächen den rauchigen und aufgeheizten Clubklimata vor. Jedenfalls waren gegen 21.30 nur ca. 50 Leute im Blue Shell versammelt, um sich das tieffrequente Projekt Millennium of Dub anzuhören. 
 

Seit ungefähr zwei Jahren tüftelt das in Köln ansässige Familientrio – zwei Geschwister und ein Ehemann - an seinem Sound. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Tune „Gangsters“ schon ein Videowettbewerb bei MTV Deutschland gewonnen und die wenigen Auftritte der Band sind immer wieder ein Ohrenschmaus. 

So auch an diesem Abend. Tabani, besagter Ehemann schmeißt Sampler und weiteres numerisches Equipment an, produziert damit Riddims, Klangflächen – „Soundscapes“ nennt man das, wie ich heute gelesen habe - plus jede Menge quietschende, hallende und grunzende Effekte aus der Dubbox. Michael, der Bruder bearbeitet dazu die schweren Stahlsaiten seines Basses. Und die dritte im Bunde ist die Frontfrau, Schwester und Gattin, Uschi alias Kune Zuva. 
 

Millennium of Dub sind ganz klar von der Neo Dub School aus Britannien inspiriert. Der Sound von Zion Train, Revolutionary Dub Warriors oder Dreadzone wird jedoch nicht kopiert, sondern weitergeführt und Kune Zuva bemüht sich, die im Dub häufig zum Effekt verkümmerte Stimme mehr in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Message an das Publikum weiterzugeben – manchmal per Old School Telefonhörer aus den Wählscheibentelefonjahren der Siebziger. 

An dieser blauen PopKommnacht haben die Leute nicht nur zugehört, sondern sind auch auf die wummernden Bässe und teils schrillen Effekte abgefahren und haben trotz Hitze intensiv ihr Tanzbein geschwungen. PopKomm: mehr davon.
 

 

Copyright Text / Photos: Doc Igüz 2001 Zum Seitenanfang