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DROGENREICHE

LUFT IN ROM

Eine

Nase Koks pro Kubikkilometer

Von

Holger Dambeck

In

Rom liegt Kokain in der Luft. Italienische Forscher maßen nahe einer

Universität besonders hohe Konzentrationen der Droge. Kokain fliegt

sehr leicht und wird in Italien gern im Freien konsumiert.

Rom

– Bei Luftmessungen in der Ewigen Stadt haben Forscher Spuren von Kokain

und Cannabinol entdeckt. “Die höchsten Kokainkonzentrationen wurden

im Zentrum von Rom und besonders in der Umgebung der Universität La

Sapienza festgestellt”, sagte der Leiter der Untersuchung, Angelo Cecinato,

zu der nun veröffentlichten Studie des Nationalen Forschungsrats.

Die höchste in Rom gemessene Kokainkonzentration betrug 0,1 Nanogramm

pro Kubikmeter.

In

der Studie ging es um einen Vergleich der Luftqualität in Rom mit

der süditalienischen Stadt Taranto sowie mit Algier. In Taranto wurden

geringe Spuren der Drogen gemessen, in der algerischen Hauptstadt war die

Luft cannabinol- und kokainfrei.

Fritz

Sörgel, Direktor des Nürnberger Instituts für Biomedizinische

und Pharmazeutische Forschung (IBMP), hält die Messungen für

ambitioniert und “pfiffig”. Vergleichbare Untersuchungen habe es bisher

noch nicht gegeben. Sörgels Institut hatte 2005 im Auftrag von SPIEGEL

ONLINE nach Abbauprodukten von Kokain in Flüssen in Deutschland gesucht

und dabei reiche Beute gemacht (mehr…).

Ein

Jahr später analysierten die IBMP-Experten sogar Flüsse weltweit

– und stellten dabei Bemerkenswertes fest: New York ist die Koks-Hauptstadt

der Welt (mehr…), und bisherige Schätzungen über den Konsum

der Lifestyle-Droge dürften weltweit viel zu niedrig sein.

Das

sich Kokain in der Luft finden lässt, bezweifelt Sörgel nicht:

“Kokain fliegt sehr leicht und bleibt auch lange in der Luft”, sagte er

im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Bei Blütenstaub sei dies anders:

Er falle schneller zu Boden und werde weggespült.

Erstaunt

zeigte sich Sörgel über die gemessenen Kokainwerte. Zum einen

erfordere die Messung ein sehr genau arbeitendes Verfahren. 0,1 Nanogramm

pro Kubikmeter sei andererseits eine “ziemlich hohe Konzentration”, erklärte

der IBMP-Direktor. “Ich habe die Konzentration mal auf einen Kubikkilometer

umgerechnet: Darin müssten sich immerhin 100 Milligramm Kokain befinden.

Das reicht für ein, zwei, drei Lines.”

Dass

Roms Luft kokaingeschwängert ist, erstaunt ihn kaum: “In Italien beobachten

wir eine Zunahme des Kokain-Konsums.” Die italienischen Forscher wollen

das Phänomen noch weiter untersuchen und so auch klären, wie

die Droge in die Luft kommt. Zeitungen wiesen darauf hin, dass viele Kokainkonsumenten

ihre Prise Kokain im Freien nehmen. Unter anderem nutzen sie die beweglichen

Rückspiegel von Motorrädern und -rollern als Grundlage, um sich

das weiße Pulver in die Nase zu ziehen.

 
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0nline 2007

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