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Polizei schnappt Kölns Drogen-König
Er verkaufte Stoff, verdiente so Millionen
 
 

^  sichergestelltes Hasch und Gras
Eine kleine Mietwohnung in Kalk. Vor dem Haus steht ein alter Audi 80 – der Wagen von Hussein L.. Schon lange wohnt der 32-jähriger Syrer mit deutschem Pass dort mit Frau und Kindern. „Ein freundlicher Mann, aber zurück haltend“, erzählt ein Nachbar. Was niemand ahnte:
Der nette Herr L. von nebenan – er ist Kölns Drogen-König. Allein im vergangenen Jahr nahm der Drogen-Boss 1,3 Millionen Mark mit dem Verkauf von Haschisch, Marihuana und Kokain ein. Doch jetzt klickten für Hussein L. und vier Komplizen die Handschellen.
Seit Oktober 1999 hatten Drogenfahnder der Kripo L. und dessen Helfer beschattet, ihre Telefone abgehört, Jetzt schlugen sie zu. Als L. eine Lieferung aus Holland – 15 Kilo Hasch, 3,3 Kilo Marihuana (Wert: 170 000) – in der Porzer Wohnung eines Komplizen (29) sehen wollte, folgten ihm die Fahnder.
Sie hatten vorher ein Telefonat abgehört: „Ist die Ware da?“ Die Ermittler warteten, bis der Drogen-König in der Wohnung war – dann stürmten sie durch die Tür, nahmen Hussein L. und den 29-jährigen Türken fest. Fast zeitgleich stellten Beamte Husseins Kalker Wohnung mit Rauschgifthunden auf dem Kopf – mit Erfolg: Sie fanden zwar kein Rauschgift, aber dafür 100 000 Mark in 1000-Mark-Scheinen.
Das Geld lag fein säuberlich eingepackt in einer Plastiktüte unter einem gut gefüllten Kühlschrank. Drei weitere Bandenmitglieder wurden kurze Zeit später festgenommen.
Das schmutzige Drogengeschäft zog Hussein L. schon als 22-jähriger auf. Während er in den Anfängen den Stoff selber in Holland holte und in Köln an den Mann brachte, baute er sich mit den Jahren einen regelrechten Drogenring mit straff organisiertem Kurierdienst auf.
Gut bezahlte Holländer, Türken und Deutsche arbeiteten für den Syrer. In Köln und Umgebung hatte Hussein L. seinen festen Abnehmerstamm. Ein Beamter: „Täglich wurden von ihm 50 Abnehmer versorgt.“
Allein 1999 verkaufte Hussein L. 170 Kilogramm Hasch, Marihuana und Kokain. Insider schätzen, dass Kölns Drogen-König in den letzten zehn Jahren fünf bis sechs Millionen Mark mit dem Verkauf von Stoff umsetzte.
Gegen L. und seine vier Komplizen erließ die Staatsanwaltschaft Köln Haftbefehl.
Express 21/03/00

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