![]() |
Locke Records ist eines dieser unzähligen Projekte, das seine Energie in die Promotion des mal wieder aufblühenden Reggae steckt. Hinter dem Label steckt als treibende Kraft der MC Rastaman Irre Locke. Ursprünglich in Hiphop aufgewachsen, hat Irre Locke in den Neunzigern seine Liebe zum Reggae entdeckt und dann begonnen, Projekte mit verschiedenen Musikern zu realisieren.
Seine neueste Aktivität ist der Sampler „Dancehall Visions“, eine 2000-er Bestandaufnahme der deutschsprachigen Reggae- und Dancehallszene. 15 Tunes – jeder zweite mit Irre Locke personally - ansonsten mit großenteils unbekannten Künstlern, lassen dem Zuhörer teilweise die Ohren übergehen: Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die deutsche Szene plötzlich eine Reggae authenzität entwickelt hat. Die Compilation bietet ein Feuer an selbstgebauten Riddims, die zwar hie und da nachbesserungswürdig wären, aber trotzdem RootZ versprühen, wie jeder aus Jamdung importierten Riddims.
Die
Lyrix dieser Produktion sind für mich das Erstaunlichste: Slackness
scheint nur bei denjenigen eine Chance zu haben, die auch slack sind. Großenteils
haben die neuen deutschsprachigen Texte Komponenten, wie Rasta Knowlege,
Gesellschaftskritik, Sozialbetrachtungen, Beziehungsanalysen oder Ganja
Legalization. Die häufig bei in Patois gesungenen Tunes auftretende
Trennung von Lyrix und Riddim ist aufgehoben und die Message bekommt durch
ihre bessere Verständlichkeit und ihre Wurzeln in der hiesigen Szene
endlich den Stellenwert, den sie verdient. Dancehall Vision ist neben dem
anderen Sampler „Dancehall Fieber“ D E R Überblick über deutsche
Dancehallprojekte schlechthin - kaufen.
Copyright: Dr. Igüz 1998 - 2001 | ![]() |