RootZ Aktion – Summer Jam 2003



 

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Aktion
 

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Polizei-Chef:
Schluss mit Kiffer-Fest 


Reggae-Festival
„Summer Jam“ soll verboten werden 

10.01.2003, Von ROBERT BAUMANNS

 

Köln – Rund 30 000
Leute kommen jedes Jahr an den Fühlinger See, wenn die Stars der nationalen
und internationalen Reggae- und Dancehall-Szene zum „Summer Jam“ rufen.
Doch möglicherweise war das Festival im letzten Jahr auch das letzte
in Köln. Denn wie EXPRESS erfuhr, soll das Festival in diesem Jahr
nicht mehr genehmigt werden.


„Ich bin der Meinung, dass
Köln dieses Festival nicht braucht“, sagt Kölns Polizeidirektor
Winrich Granitzka dem EXPRESS. „Dieses Festival ist schon wegen der Musik
und ihres Publikums so angelegt, dass dort Drogen in hohem Maße konsumiert
werden. Auch der Handel, vor allem mit Marihuana, wird dort intensiv betrieben.
Das habe ich dem Oberbürgermeister in einem Brief mitgeteilt und mich
dafür ausgesprochen, eine Genehmigung nicht wieder zu erteilen.“

Karl-Heinz Brozi, Veranstalter
des „Summer Jam“, ist fassungslos, als EXPRESS ihn darauf anspricht: „Wir
haben mit der Stadt doch Verträge für die nächsten drei
Jahre“, sagt er. „Und unser Festival und das Publikum in dieser Art und
Weise zu bezichtigen, finde ich unverschämt. Wie kann man bis zu 35
000 Gäste so über einen Kamm scheren? Wann werden denn PopKomm
und Ringfest verboten?“

Doch der zuständige
Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Robert Kilp, geht sogar
noch weiter als der Polizeidirektor. „Das Summer Jam-Festival ist extrem
kriminogen und daher nicht mehr genehmigungsfähig“, sagt Kilp. „Das
habe ich dem Oberbürgermeister auch mitgeteilt.“

Die Polizei war beim letzten
„Summer Jam“ vom 4. bis 7. Juli 2002 mit insgesamt 558 Beamten in 5010
Einsatzstunden am Fühlinger See. „Wir haben 50 Kleindealer vorläufig
festgenommen und Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz
erstattet“, sagt Polizeisprecher Werner Schmidt. „67 Mal haben wir Anzeige
gegen Haschisch-Konsumenten erstattet und 106 Anzeigen gingen wegen Diebstahls,
vornehmlich aus Zelten, bei uns ein.“

Es wird in den nächsten
14 Tagen noch einmal ein abschließendes Gespräch mit den Herren
Stollenwerk (Amtsleiter OB), Soenius (als Ordnungsdezernent), Dr. Schulte
(Jugenddezernent), Kilp (Leiter Ordnungsamt), Meyer (Fühlinger See)
und evtl. auch Herrn Granitzka geben. Bei diesem Gespräch sollen noch
einmal alle Argumente auf den Tisch, damit der OB eine allumfassende Entscheidungsgrundlage
hat. 

Die Tendenz geht jedoch dahin,
das Fest nicht mehr zu genehmigen. Dies ist Auffassung der Ordnungsbehörde
und der Polizei. Gegen die von dort vorgebrachten Gründe (Drogenkonsum,
Drogenhandel etc.) und Bedenken wird es nur schwerlich Argumente geben. 

Eine endgültige Entscheidung
fällt erst bei / nach diesem Gespräch.

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Copyright Text: Express
Köln / Layout: Doc Highgoods 2003
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