RootZ Thema – Summer Jam 2003



 

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Thema
 

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Die
Anfahrt des RootZ Manns

Summerjam Nummer 18, Es hat
begonnen, was eigentlich für immer hätte aufhören sollen.


Wäre es nach den zurecht
skeptischen Gedanken des Kölner Polizeichefs Granitzka und dem Leiter
des Amtes für öffentliche Ordnung Robert Kilp gegangen. 

Aber trotz ihrer hohen Positionen
konnten die Hüter des Anstands diese in ihren Augen wohl nicht rechtschaffende
Versammlung von singenden Künstlern, tanzenden Konsumenten und fliegenden
Händlern nicht verhindern.

Daher machte ich mich auch
heute Vormittag freudig auf nach Fühlingen.


Bei der Ankunft an der äußeren
Peripherie des Festivalgeländes, schlug sich das


übliche, allerdings
fürs Summerjam typisch entspannte Ankunftschaos durchs dort sprießende
Gebüsch.

Dieses Chaos besteht aus
rasch wachsenden Inseln, die ihren Ursprung nicht etwa einem ausbrechenden
Vulkan zu verdanken haben sondern Eilande aus spitzen, schrägen, kugeligen,
zerfetzten, karierten und meistens von Menschen behausten Zelten sind.
Kaum eine andere Lebensform außer den Zelten kann sich an diesem
Ort noch behaupten. Bald werden diese Inseln zu Kontinenten … aber das
ist eine andere…Respekt an alle die hier Zelten!

Aber genug vom Campen, es
gibt ja immerhin auch noch die Sicherheitskräfte über die ich
schreiben kann. Das war meine nächste Station auf dem Weg zum umstrittenen
Festival.


Ein silbernes Bändchen
sollte mir alle Schranken öffnen. Sollte.

Jäh wurde ich in meinem
Tatendrang gebremst noch vor dem offiziellen Opendoors auf dem Gelände
zu sein. 

„Wo ist denn dein Ausweis?“.
„Hab` nur das.“, „Kommst nicht rein!“ „Hmpf.“

Ok, kein Thema, wird sich
schon klären. Telefoniert. Telefoniert.


Warten. Warten. … und
so beim warten bekomme ich dann mit wie die Herren und Damen des privaten
Ordnungshüters sich zu einer Besprechung zusammen finden. 

„So Leute“, instruiert der
Leader „ihr wisst wie ihr euch in BTM-fällen zu verhalten habt?“


Souveränität ist
nicht gerade in den Gesichtern der zirkulär zusammengetretenen zu
sehen.


„Also“, fährt er fort,
„Alles was gefunden wird und nicht gerade einer kleinen Menge entspricht
wird der Polizei übergeben.“. 

Nach dieser für meinen
Geschmack recht schwammigen Einweisung erspäht er mich, weil ich wohl
etwas zu interessiert etwa 1,25 Meter von dem sich besprechenden Sicherheitsrudel
entfernt warte. 

“Wer das?“, schallt es in
meine Richtung,  „Der wartet hier, is` so`n Presse Vogel“ (Na Na Na!)
, „Ey! Junge, warte dahinten, wo die anderen warten.“


„Alles klar Mann, wird gemacht.“ 

Ich wartete ab da also dahinten
wo die anderen warten zwischen den drei großen Mannschaftswagen der
Polizei.  Während ich also an meinem mir neu zugewiesenen Warteplatz
verharre kommt mir die Polizei Präsenz doch recht präsent vor,
massiv präsent.


 

Ein Polizeibeamter
/ -beamtin nach dem / der anderen schreitet an mir vorbei, genau wie Schwaden
schweren süßlichen Geruchs, die allerdings mehr wabbern als
schreiten. Diese Schwaden jedenfalls veranlassen einige Polizisten ihre
olfaktorischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: „Das riecht aber
nach Hash!“ Fast hätte ich etwas gesagt. Ließ es aber. Ansonsten
gedachten die Herren auch nichts weiter zu Unternehmen… Präsenz
eben. 


Hm. Warten kann von unglaublicher
Anmut sein… 

Und trotzdem: Wenig später
befreie ich mich dank übermenschlicher Kräfte, dem wohl jedem
angeborenen Überlebenstrieb und fürchterlichem jucken an einer
unfeinen Stelle von meinen Warteplatz. Meine Schritte bringen mich voran.
Ich muss doch endlich mal reinkommen, peitsche ich mir im Gedanken immer
wieder um den Leib.   


 

 

 

Dreist spreche
ich einen der Security Leute an. Wir kommen ins Gespräch. Er erzählt
mir auf meine Frage, was er zum bisherigen Verlauf sagen kann, nichts besonders.
Nur, verrät er mir noch, dieses Jahr seien wohl doppelt so viele Polizisten
da und das fände er ganz schön mistig. Fast schon Scheiße,
weil hier beim Summerjam laufen doch nur friedliche und ganz bestimmt harmlose
Kiffer rum. Die paar Krümel (BTM relevante Krümel) würden
es jawohl nicht bringen. Die Leute die es drauf anlegen bekommen die Sachen
schon hier rein, 


irgendwie…

Irgendwie bin ich plötzlich
abgelenkt und folge der Unterhaltung mit dem Kiffer freundlichen Sicherheits-Menschen
nur noch am Rande. Meine Unaufmerksamkeit hat einen (guten) Grund, ich
glaube eine Möglichkeit erspäht zu haben ans Ziel meines heutigen
Weges 


zukommen. Ich verabschiede
mich und springe auf den ahnungslosen Menschen zu. 


Und jener Herr ist tatsächlich
vom Veranstalter. Er besitzt zudem auch noch quasi die Schlüsselgewalt
mich, trotz meines Ausweißdefizits, mit her rein zunehmen. Prima.
Plötzlich geht es los. Ich bin im innersten Kreis.

Das Gelände ist mir
noch aus den letzten Jahren (mit ein, zwei Ausnahmen) bekannt,


rechts die große Bühne,
die Wiese, die Regattabahn und so weiter und so fort, alles wie gewohnt.
Aber nach einigen Momenten fällt mir dann wieder eine Massierung auf:
Verkaufsstände! Jahrmarkt, sozusagen. Gibt es da vielleicht einen
direkten Zusammenhang: Proportional zum Anstieg der vertretenen Verkaufsstände
auf Stadtfesten und Festivals (gilt allerdings nicht für Kirchweihfeste
oder Weihnachtsmärkte) steigt auch die Anzahl der vor Ort befindlichen
Polizisten, aus gründen die sich der Deutungsfähigkeit der Mathematik
dann allerdings doch entziehen ?!?!? Das wäre eine Erklärung,
zumal der Security-Bedienstete ja schon sagte das es sich jawohl für
die paar Krümel nicht lohnt mit so vielen Mannschaftswagen aufzurollen. 

So weit so gut, glücklicherweise
sind außer mir auch noch einige andere nach Köln-Fühlingen
und sogar bis aufs Festivalgelände gelangt, so das sämtliche
hier Anwesenden, freiwillig oder nicht, viel Vergnügen miteinander
haben werden. Irie Man !

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