RootZ Thema – Summer Jam 2003



 

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Thema
 

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Freundliche
Töne für den „Summerjam“


 

Beim „Summerjam“ wurden
490 Anzeigen wegen Drogenbesitzes erstattet – das sind viermal mehr als
im Vorjahr.  

Reggae-Fans können offenbar
aufatmen. Trotz eines immensen Anstiegs von Drogenverfahren neigt Oberbürgermeister
Fritz Schramma (CDU) dazu, das „Summerjam-Festival“ am Fühlinger See
auch im nächsten Jahr zu genehmigen. Schrammas Sprecher, Karl-Heinz
Merfeld, sagte, der OB sei am Wochenende bei einem Besuch äußerst
angetan gewesen von der Veranstaltung. Besonders beeindruckt zeigte sich
Kölns Stadtoberhaupt von der friedlichen Atmosphäre unter den
Besuchern. „Der Oberbürgermeister steht zukünftigen Veranstaltungen
positiv gegenüber“, berichtete der städtische Presseamtsleiter.
Schramma wolle aber zunächst einmal den Polizeibericht abwarten, bevor
er eine endgültige Entscheidung fällen werde.

Der Inhalt des Polizeiberichts
dürfte trotz des friedlichen Festverlaufs im Rathaus für rauchende
Köpfe sorgen. Denn bei den Freunden karibischer Klänge wurden
am vergangenen Wochenende rund zwei Kilogramm Marihuana gefunden, hinzu
kamen 360 Gramm Haschisch, etwas Kokain und Heroin sowie einige Pilze,
die eine berauschende Wirkung haben. Insgesamt erstatteten die Ermittler
in 490 Fällen Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz
– im vergangenen Jahr wurde lediglich gegen 117 Festbesucher ermittelt.
„Es wurde dieses Mal intensiver kontrolliert, zudem waren mehr Polizeikräfte
im Einsatz“, erklärt Polizeisprecher Werner Schmidt den starken Anstieg
der registrierten Verstöße. 

Bevor die Reggae-Fans zum
Festival-Gelände am Fühlinger See gelangten, wurden von Polizei
und Ordnungskräften des Veranstalters intensive Einlasskontrollen
durchgeführt. Dabei stießen die Beamten in erster Linie auf
Drogenkonsumenten. Dass sich unter den 490 angezeigten Personen lediglich
13 Dealer befinden, lässt sich nach Polizeiinformationen mit der gestiegenen
Vorsicht der Händler erklären. Vielfach seien Drogengeschäfte
mündlich vereinbart und später in einem der unzähligen Zelte
auf dem Festgelände abgewickelt worden. Bei Europas größtem
Reggae-Fest mit rund 25 000 Besuchern wurde jedoch nicht nur gekifft, sondern
auch gestohlen. Bei der Polizei gingen 115 Anzeigen wegen Diebstahls ein,
alleine in 98 Fällen wurden Gegenstände aus Zelten gestohlen. 

Nachdem die Genehmigung für
die 18. Auflage des „Summerjam“ wegen der öffentlich diskutierten
Drogenproblematik lange Zeit ungewiss war, hatten sich auch die Veranstalter
der Thematik gewidmet und einen Doppeldeckerbus der „Drogenhilfe Köln“
beim Festival anrollen lassen. Hier wurden die Besucher zum „interaktiven
Kiffertest“ gebeten. „Wir waren überrascht vom großen Zulauf
und der Akzeptanz der Drogenprävention. Es wurden rund 2500 Gespräche
geführt, außerdem wurde unser Internetangebot oft genutzt“,
bilanzierte Ralf Wischnewski, Mitarbeiter der Drogenhilfe. KStA 08.07.03

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Copyright Text: KStA
/ Bilder: RootZ Crew 2003
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